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🟠 • Verbrennung(en), Verbrühung(en), Verbrennungskrankheit, verbrannte Körperoberfläche (VKOF), Verbrennungswunde

Lern-Mindmap Verbrennung: Pathophysiologie, Grade, VKOF & Therapie kompakt. Für Medizinstudium & internationale Ärzte. Effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Pathophysiologie der Verbrennungswunde

Eine Verbrennungswunde lässt sich typischerweise in drei Zonen einteilen, die das Ausmaß der Gewebeschädigung widerspiegeln:

Die primäre Hitzeschädigung führt zur Freisetzung von proinflammatorischen Mediatoren, was eine sekundäre Schädigung des umliegenden Gewebes, auch als "Nachbrennen" bezeichnet, auslösen kann.

Schweregrade von Verbrennungen

Die Einteilung von Verbrennungen erfolgt nach der Tiefe der Gewebeschädigung in verschiedene Grade, die für die Prognose und Therapie entscheidend sind.

Grad I

Betroffen ist ausschließlich die Epidermis. Typische Symptome sind Rötung (Erythem), Schmerzen und leichte Schwellungen (Ödem). Die Heilung erfolgt in der Regel vollständig und ohne Narbenbildung (Restitutio ad integrum).

Grad IIa

Die Schädigung reicht von der Epidermis bis in die obere Dermis. Charakteristisch sind Blasenbildung, starke Schmerzen und ein feuchter Wundgrund bei erhaltener Sensibilität. Die Heilung verläuft meist ohne Narben.

Grad IIb

Hierbei ist die Schädigung bis in die tiefe Dermis ausgedehnt. Es zeigen sich Blasen, ein blass-rotes Erscheinungsbild und ein trockener Wundgrund. Die Schmerzen sind oft geringer als bei Grad IIa, da Nervenenden bereits geschädigt sind, was zu einem Sensibilitätsverlust führt. Die Abheilung erfolgt unter Narbenbildung.

Grad III

Alle Hautschichten bis zur Subkutis sind zerstört. Die Wunde erscheint als trockene Nekrose (Schorf). Ein entscheidendes Merkmal ist die vollständige Schmerzlosigkeit im betroffenen Areal aufgrund der Zerstörung der Nerven. Es kommt immer zur Narbenbildung.

Grad IV

Die Zerstörung reicht über die Haut hinaus und betrifft tiefere Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Knochen (Verkohlung). Schmerzen sind ebenfalls nicht mehr vorhanden. Oft ist eine Amputation unumgänglich.

Diagnostik und Einschätzung des Ausmaßes

Die notfallmedizinische Diagnostik konzentriert sich auf die Bestimmung der verbrannten Körperoberfläche (VKOF), die ein entscheidender Parameter für die weitere Therapie ist.

Bestimmung der verbrannten Körperoberfläche (VKOF)

Die VKOF wird zur Berechnung des Flüssigkeitsbedarfs und zur Triage herangezogen. Für die Berechnung werden nur Verbrennungen ab Grad IIa berücksichtigt.

Therapie bei schweren Verbrennungen

Die Behandlung schwerer Verbrennungen beginnt bereits präklinisch und zielt auf die Stabilisierung des Patienten und die Verhinderung von Komplikationen ab.

Notfallmaßnahmen und Volumentherapie

Zu den ersten Maßnahmen gehören die Rettung aus der Gefahrenzone und das Stoppen des Verbrennungsprozesses. Eingebrannte Kleidung wird belassen, während lose Kleidung und Schmuck (Hitzespeicher) entfernt werden. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Kreislaufstabilisierung durch eine adäquate Volumentherapie.

Atemwegssicherung und Transport

Eine frühzeitige Intubation ist bei Verdacht auf ein Inhalationstrauma oder bei schweren Verbrennungen im Gesichtsbereich essenziell, um einem Zuschwellen der Atemwege vorzubeugen. Klare Indikationen für eine Intubation sind ein progredienter inspiratorischer Stridor, schwere Gesichtsverbrennungen, Bewusstseinsstörungen oder zirkuläre Rumpfverbrennungen. Patienten mit schweren Verbrennungen müssen nach der Erstversorgung in ein spezialisiertes Zentrum für Schwerbrandverletzte verlegt werden.

Komplikationen: Die Verbrennungskrankheit

Die Verbrennungskrankheit ist eine systemische Reaktion des Körpers auf ein schweres Verbrennungstrauma, die typischerweise ab einer verbrannten Körperoberfläche von ca. 20 % bei Erwachsenen auftritt.

Pathophysiologie und Folgen

Zentrales Ereignis ist ein generalisiertes "Kapillarleck" (erhöhte Kapillarpermeabilität), das zu einem massiven Flüssigkeits- und Eiweißverlust aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe führt. Dies resultiert in:

Ohne adäquate Therapie kann dies schnell zu einem Multiorganversagen (MODS), insbesondere zu akutem Nierenversagen, führen.

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