🟠 Vasopressoren

Vasopressoren kompakt: MindMap für Medizinstudium & Ärzte. Das Wichtigste zu Pharmakologie, Indikationen, Dosierung für effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Vasopressoren im septischen Schock

Vasopressoren, auch Katecholamine genannt, sind Medikamente, die zur Engstellung der Blutgefäße (Vasokonstriktion) führen und dadurch den Blutdruck steigern. Ihr Einsatz ist ein zentraler Bestandteil der Therapie des septischen Schocks, wenn der Blutdruck trotz adäquater Flüssigkeitstherapie kritisch niedrig bleibt.

Indikation und Ziel

Der Einsatz von Vasopressoren ist indiziert, wenn der mittlere arterielle Druck (MAD) trotz ausreichender Volumengabe persistierend unter 65 mmHg liegt. Das primäre Ziel ist die Stabilisierung des Kreislaufs, um eine adäquate Organdurchblutung (Perfusion) zu gewährleisten und einem Multiorganversagen vorzubeugen.

Wirkstoffe und deren Anwendung

Die Auswahl des Vasopressors richtet sich nach der spezifischen hämodynamischen Situation des Patienten. Die Verabreichung erfolgt kontinuierlich über einen Perfusor und erfordert eine engmaschige Überwachung, idealerweise mittels invasiver arterieller Blutdruckmessung.

  • Noradrenalin (Norepinephrin)

    Noradrenalin ist der Vasopressor der ersten Wahl beim septischen Schock. Es wirkt stark vasokonstriktorisch über Alpha-1-Rezeptoren und steigert so effektiv den systemischen Gefäßwiderstand und den Blutdruck. Die Wirkung auf die Herzleistung (Inotropie) ist im Vergleich zu Adrenalin geringer.

  • Vasopressin

    Vasopressin kann zusätzlich zu Noradrenalin gegeben werden, insbesondere wenn hohe Dosen Noradrenalin benötigt werden, um den Zieldruck zu erreichen (refraktärer Schock). Es wirkt über eigene V1-Rezeptoren und entfaltet seine vasokonstriktorische Wirkung unabhängig vom adrenergen System.

  • Adrenalin (Epinephrin)

    Adrenalin ist eine Alternative oder Ergänzung zu Noradrenalin. Es hat eine starke vasokonstriktorische und zusätzlich eine ausgeprägte inotrope (herzkraftsteigernde) und chronotrope (herzfrequenzsteigernde) Wirkung. Es kann jedoch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Laktatanstieg oder Herzrhythmusstörungen führen.

  • Dobutamin

    Dobutamin ist primär ein Inotropikum, kein klassischer Vasopressor. Sein Einsatz ist bei Patienten mit septischem Schock und einer gleichzeitig nachgewiesenen myokardialen Dysfunktion (reduzierte Herzpumpleistung) indiziert. Es wird oft in Kombination mit Noradrenalin verabreicht, um sowohl den Blutdruck als auch das Herzzeitvolumen zu optimieren.