🟠 Urin-Parameter

Effiziente Prüfungsvorbereitung: Urinparameter Mindmap für Medizinstudium & Ärzte. Kompaktes Lernmaterial zu phys., chem. & mikrosk. Urinanalyse.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Urin-Parameter: Eine Übersicht der wichtigsten Werte

Die Analyse von Urin-Parametern ist ein fundamentaler Bestandteil der medizinischen Diagnostik. Sie liefert schnelle und wichtige Hinweise auf die Funktion der Nieren, des Stoffwechsels und auf mögliche Harnwegsinfektionen. Die Beurteilung erfolgt oft mittels Urinteststreifen und weiterführenden quantitativen Analysen oder der Untersuchung des Urinsediments.

Spezifisches Gewicht

Das spezifische Gewicht des Urins gibt Auskunft über die Konzentrations- und Verdünnungsfähigkeit der Nieren. Es misst die Dichte des Urins im Verhältnis zu Wasser.

  • Referenzbereich: 1015–1030 g/L

pH-Wert des Urins

Der pH-Wert des Urins reflektiert den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Die Ernährung kann den Wert stark beeinflussen.

  • Physiologischer Bereich: 4,8–7,6
  • Pathologische Abweichungen: Ein dauerhaft saurer Urin (pH < 5) kann auf eine metabolische Azidose hindeuten, während ein alkalischer Urin (pH > 7) oft im Rahmen von Harnwegsinfekten mit harnstoffspaltenden Bakterien auftritt.

Bilirubin im Urin

Normalerweise ist Bilirubin im Urin nicht nachweisbar. Ein positiver Befund (Bilirubinurie) ist pathologisch und kann ein früher Hinweis auf Lebererkrankungen (z.B. Hepatitis) oder eine Blockade der Gallenwege (Gallengangsverschluss) sein.

Eiweiß/Protein im Urin

Der Nachweis von Protein im Urin ist ein zentraler Marker für Nierenschäden.

  • Urinteststreifen: Sollte physiologisch negativ sein.
  • Quantitative Messung (im 24-Stunden-Sammelurin): Der Normalwert liegt bei < 150 mg/24 h.
  • Pathologischer Befund: Erhöhte Werte werden als Proteinurie bezeichnet und sind ein Leitsymptom für verschiedene Nierenerkrankungen, wie die Glomerulonephritis oder die diabetische Nephropathie.

Glukose im Urin

Die Messung von Glukose im Urin ist ein einfaches Screening für einen erhöhten Blutzuckerspiegel.

  • Physiologischer Befund: Der Urinteststreifen ist negativ. Die quantitative Messung im Spontanurin liegt bei < 0,92 mmol/L (< 165 mg/L).
  • Pathologischer Befund: Das Auftreten von Glukose im Urin wird als Glukosurie bezeichnet. Sie entsteht, wenn die Blutzuckerkonzentration die sogenannte Nierenschwelle (ca. 180 mg/dl) übersteigt, was typischerweise bei einem schlecht eingestellten Diabetes mellitus der Fall ist.

Ketonkörper im Urin

Ketonkörper sind Stoffwechselprodukte, die bei einem Mangel an Kohlenhydraten vermehrt gebildet werden.

  • Urinteststreifen: Normalerweise negativ.
  • Pathologischer Befund: Eine Ketonurie deutet auf einen Fettstoffwechsel zur Energiegewinnung hin und ist ein typisches Zeichen für eine diabetische Ketoazidose, Hungerzustände oder extreme Low-Carb-Diäten.

Nitrit

Der Nitrit-Test ist ein wichtiger und schneller Hinweis auf eine bakterielle Harnwegsinfektion.

  • Urinteststreifen: Sollte negativ sein.
  • Klinische Bedeutung: Ein positiver Befund entsteht, wenn nitratreduzierende Bakterien (z.B. E. coli) im Urin vorhanden sind und Nitrat zu Nitrit umwandeln. Er ist somit ein starker Indikator für einen Harnwegsinfekt.

Urobilinogen

Urobilinogen entsteht beim Abbau von Bilirubin im Darm und wird teilweise rückresorbiert und über die Nieren ausgeschieden.

  • Urinteststreifen: Normalerweise negativ oder nur in geringen Mengen positiv.
  • Quantitative Messung: Der Referenzbereich liegt bei 0,5–4 mg/24 h.
  • Klinische Bedeutung: Erhöhte Werte können auf Lebererkrankungen oder eine Hämolyse hinweisen, während fehlendes Urobilinogen auf eine komplette Gallenwegsverlegung hindeuten kann.

Urinsediment

Die mikroskopische Untersuchung des Urinsediments ist eine weiterführende diagnostische Methode. Dabei werden zentrifugierte Urinproben auf feste und zelluläre Bestandteile wie Erythrozyten, Leukozyten, Epithelzellen, Zylinder, Kristalle und Mikroorganismen analysiert. Das Urinsediment ermöglicht eine genauere Differenzierung von Nieren- und Harnwegserkrankungen.