🟡 Ulnafraktur
Ulnafraktur MindMap: Effizientes Lernmaterial für Medizinstudium & Ärzte. Wichtigstes zu Diagnose & Therapie für die Prüfungsvorbereitung.
Ulnafraktur (Ellenbruch)
Eine Ulnafraktur ist ein Knochenbruch im Bereich des Schafts (Diaphyse) der Elle (Ulna). Sie kann als isolierte Verletzung oder in Kombination mit einer Fraktur der Speiche (Radius) oder einer Gelenkluxation auftreten.
Einteilung und Formen der Ulnafraktur
Je nach Verletzungsmechanismus und Beteiligung anderer Strukturen werden verschiedene Formen der Ulnafraktur unterschieden, die für die weitere Behandlung entscheidend sind.
Isolierte Ulnafraktur ("Parierfraktur")
Eine isolierte Fraktur des Ulnaschafts wird klassischerweise als "Parierfraktur" bezeichnet. Der Name leitet sich vom französischen Wort "parieren" (abwehren) ab, da die Verletzung typischerweise durch einen direkten Schlag auf den Unterarm entsteht, wie er bei einer Abwehrbewegung zum Schutz des Kopfes vorkommt.
Kombinationsverletzungen (Luxationsfrakturen)
Besonders klinisch relevant sind Frakturen der Ulna, die mit einer Luxation (Ausrenkung) eines angrenzenden Gelenks einhergehen:
- Monteggia-Verletzung: Dies ist eine der wichtigsten und häufig übersehenen Kombinationsverletzungen. Sie besteht aus einer Ulnaschaftfraktur und einer gleichzeitigen Luxation des Radiusköpfchens am Ellenbogen.
- Komplette Unterarmschaftfraktur: Bei dieser Form sind beide Unterarmknochen, also Ulna und Radius, gebrochen.
Diagnostik und Therapie
Die Diagnose einer Ulnafraktur wird mittels Röntgenaufnahmen des gesamten Unterarms in zwei Ebenen gesichert. Es ist entscheidend, immer die angrenzenden Gelenke (Ellenbogen und Handgelenk) mit abzubilden, um begleitende Luxationen wie bei der Monteggia-Verletzung nicht zu übersehen. Während bei Kindern und bei unverschobenen, stabilen Frakturen eine konservative Therapie im Gips möglich ist, werden dislozierte Frakturen und insbesondere die Monteggia-Verletzung bei Erwachsenen in der Regel operativ, meist durch eine Plattenosteosynthese, stabilisiert.