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🟠 • Tuberkulose (TB, Tb, Tbc) (offene//geschlossene Tuberkulose)

Tuberkulose (TBC) Mindmap für Medizinstudium & Ärzte. Kompaktes Wissen zu Pathogenese, Diagnose, Therapie – ideal zur effizienten Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Erreger und Pathophysiologie der Tuberkulose

Die Tuberkulose (TB, Tbc) ist eine Infektionskrankheit, die durch das Mycobacterium tuberculosis, ein säurefestes Stäbchenbakterium, verursacht wird. Die Übertragung erfolgt primär aerogen durch Tröpfcheninfektion. Nach der Erstinfektion bildet sich in der Lunge der sogenannte Primärkomplex (Ghon-Herd und befallene Lymphknoten), was als Primärtuberkulose bezeichnet wird. Diese Form ist in der Regel eine geschlossene Tuberkulose und somit nicht ansteckend. Nach einer Latenzphase kann es zur Reaktivierung kommen (postprimäre Tuberkulose), die häufig zu einer offenen, infektiösen Lungentuberkulose führt.

Einteilung nach Infektiosität

Symptome und klinisches Bild

Die Symptomatik der Tuberkulose kann unspezifisch sein. Zu den Allgemeinsymptomen zählen Fieber, Nachtschweiß und ungewollter Gewichtsverlust (B-Symptomatik) sowie Abgeschlagenheit und Inappetenz.

Leitsymptom Husten

Das Leitsymptom der Lungentuberkulose ist chronischer Husten, mit oder ohne Auswurf. Bei jedem über drei Wochen andauernden, therapieresistenten Husten muss differenzialdiagnostisch an eine Tuberkulose gedacht werden. Selten können auch Hämoptysen (Bluthusten) auftreten. Bei Kindern verläuft die Infektion in etwa 50 % der Fälle asymptomatisch oder äußert sich lediglich durch eine Gedeihstörung.

Diagnostik der Tuberkulose

Die Diagnostik stützt sich auf Anamnese (insb. Reiseanamnese), klinisches Bild, bildgebende Verfahren und den direkten oder indirekten Erregernachweis.

Bildgebende Verfahren

Das primäre bildgebende Verfahren ist der Röntgenthorax. Bei unklaren Befunden oder zur Beurteilung von Komplikationen und Aktivität wird eine Computertomographie (CT) des Thorax durchgeführt. Ein MRT kann zur Abklärung einer extrapulmonalen Tuberkulose indiziert sein.

Mikrobiologischer und immunologischer Nachweis

Der Goldstandard zur Sicherung der Diagnose ist der Erregernachweis aus Untersuchungsmaterial wie Sputum, Magensaft oder Bronchialsekret.

Vor Beginn jeder Tuberkulose-Therapie ist eine HIV-Serologie obligatorisch. Eine Hepatitis-Serologie wird ebenfalls empfohlen.

Therapie der Tuberkulose

Die Behandlung der Tuberkulose erfolgt mit einer Mehrfachkombination von speziellen Antibiotika, den sogenannten Tuberkulostatika, über mehrere Monate.

Standardtherapie

Die Standardtherapie dauert mindestens sechs Monate. Sie gliedert sich in:

Wichtige Tuberkulostatika und Nebenwirkungen

Management und Isolation

Bei Verdacht auf eine offene Lungentuberkulose ist eine sofortige Isolation des Patienten erforderlich. Die Isolation wird erst nach drei aufeinanderfolgenden negativen Sputumproben aufgehoben. Engmaschige Umgebungsuntersuchungen bei Kontaktpersonen sind essenziell.

Meldepflicht

Für die Tuberkulose besteht in Deutschland eine umfassende namentliche Meldepflicht gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG). Meldepflichtig sind die Erkrankung, der Tod, der Beginn einer Therapie, die Verweigerung oder der Abbruch einer Behandlung sowie jeder mikrobiologische oder molekularbiologische Nachweis von M. tuberculosis inklusive der Ergebnisse der Resistenztestung.

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