🟠⚠️ • Thoraxdrainage, Monaldi-Drainage, Bülau-Position
Thoraxdrainage Mindmap: Effiziente Prüfungsvorbereitung für Medizinstudium & Ärzte. Indikationen, Anlage, Management, Komplikationen.
Monaldi-Drainage
Die Monaldi-Drainage, auch als prähospitale Nadeldekompression bekannt, ist eine Punktion des Pleuraspalts zur notfallmäßigen Entlastung. Sie wird primär bei einer spezifischen, lebensbedrohlichen Indikation eingesetzt.
Indikation
Die Hauptindikation für die Monaldi-Drainage ist die notfallmäßige Entlastung eines Spannungspneumothorax.
Punktionsort (Monaldi-Position)
Die Punktion erfolgt in der sogenannten Monaldi-Position: im 2. Interkostalraum (ICR) in der Medioklavikularlinie (MCL), direkt oberhalb der 3. Rippe, um die darunterliegenden Gefäße und Nerven zu schonen.
Durchführung
Nach gründlicher Desinfektion und Palpation der 3. Rippe (im klinischen Umfeld auch ultraschallgesteuert) wird eine großlumige Kanüle senkrecht zur Körperoberfläche am Oberrand der Rippe eingestochen. Nach dem Entfernen des Stahlmandrins sollte bei Überdruck im Pleuraspalt ein hörbares Zischen durch ausströmende Luft auftreten. Anschließend wird ein Ventil angelegt. Nach dieser Notfallmaßnahme ist die zeitnahe Anlage einer Bülau-Drainage erforderlich.
Bülau-Drainage
Die Bülau-Drainage ist eine Methode zur Einlage eines Thoraxkatheters in den Pleuraspalt, um Luft (Pneumothorax) oder Flüssigkeit (z.B. Hämatothorax) abzuleiten. Es ist wichtig, die Bülau-Drainage (das Verfahren) von der Bülau-Position (dem Punktionsort) zu unterscheiden.
Positionen und Punktionsorte
Die Wahl des Punktionsortes hängt von der Art der Ansammlung im Pleuraspalt ab:
- Bei einem Pneumothorax: Die Punktion erfolgt weiter oben, da Luft aufsteigt. Der klassische Ort ist die Bülau-Position im 3.–5. ICR zwischen der vorderen und mittleren Axillarlinie. Dieser Bereich wird auch als „sicheres Dreieck“ (Safe Triangle) bezeichnet und wird durch den M. pectoralis major, den M. latissimus dorsi und den 5. ICR (auf Höhe der Mamille) begrenzt.
- Bei einem Hämatothorax: Die Punktion erfolgt tiefer, da Flüssigkeit nach unten sinkt, typischerweise im 4.–6. ICR in der mittleren Axillarlinie.
Durchführung
Die Anlage einer Bülau-Drainage ist ein mehrstufiger Prozess:
- Vorbereitung: Markierung der Punktionsstelle, Desinfektion und Lokalanästhesie.
- Inzision: Ein ca. 4–5 cm langer Hautschnitt wird 1–2 ICR tiefer als die geplante Insertionsstelle angelegt. Die Inzision und weitere Präparation erfolgen stets am Oberrand der Rippe, um die Gefäße und Nerven am Unterrand zu schonen.
- Präparation: Mit einer stumpfen Klemme und dem Finger wird ein Tunnel bis zur Pleura parietalis geschaffen und diese durchstoßen.
- Einlage: Der Thoraxkatheter (Drainage) wird eingeführt. Bei einem Pneumothorax werden dünnlumigere (18–20 Charr), bei einem Hämatothorax dicklumigere (28–32 Charr) Drainagen verwendet.
- Fixierung und Kontrolle: Die Drainage wird mit einer Hautnaht (z.B. Tabaksbeutelnaht) fixiert. Die korrekte Lage wird mittels Röntgen oder CT kontrolliert.
- Anschluss: Die Drainage wird an ein Wasserschloss-System (Heimlich-Ventil) angeschlossen, bei Bedarf mit einem Unterdrucksog von -10 bis -20 cm H₂O.