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🟡 ∙∙ Thalassämie

Thalassämie Mindmap: Das Wichtigste zu Genetik, Klinik, Diagnose & Therapie für Mediziner. Ideal für die effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition der Thalassämie

Die Thalassämie ist eine Gruppe von genetischen Erkrankungen, die meist autosomal-rezessiv vererbt werden. Sie sind durch eine quantitative Störung der Hämoglobinsynthese charakterisiert, bei der die Bildung einer oder mehrerer Globinketten des Hämoglobins vermindert ist oder gänzlich fehlt. Dies führt zu einer korpuskulären hämolytischen Anämie, die sich typischerweise als hypochrome, mikrozytäre Anämie manifestiert.

Epidemiologie

Thalassämien treten gehäuft in bestimmten geografischen Regionen auf. Während α-Thalassämien vor allem in subtropischen Malaria-Endemiegebieten vorkommen, sind β-Thalassämien, die häufigste Form, besonders im Mittelmeerraum (z.B. Türkei), im Nahen und Mittleren Osten sowie in Teilen Asiens und Afrikas verbreitet.

Pathophysiologie

Die Pathophysiologie der Thalassämie ist durch zwei zentrale Mechanismen gekennzeichnet: eine extravasale Hämolyse und eine gesteigerte, aber ineffektive Erythropoese im Knochenmark. Die produzierten Erythrozyten sind pathologisch verändert:

Diese ineffektive Bildung und der vorzeitige Abbau der roten Blutkörperchen führen zu den klinischen Symptomen der Anämie.

Symptomatik und klinische Formen

Das klinische Bild der Thalassämie ist sehr variabel und hängt von der betroffenen Globinkette (α oder β) und dem Ausmaß des Gendefekts ab.

α-Thalassämie

Die Schwere der α-Thalassämie korreliert mit der Anzahl der defekten α-Globin-Genkopien. Die Spanne reicht von asymptomatischen Trägern (α-Thalassaemia minima) über eine leichte Anämie (α-Thalassaemia minor) bis hin zur schweren HbH-Krankheit mit ausgeprägter hämolytischer Anämie, Hepatosplenomegalie und kardialen Problemen. Die schwerste Form, das Hb-Barts-Hydrops-fetalis-Syndrom, bei dem alle vier Genkopien defekt sind, ist nicht mit dem Leben vereinbar.

β-Thalassämie

Die β-Thalassämien verlaufen insgesamt schwerwiegender. Man unterscheidet hauptsächlich drei Formen:

Diagnostik

Die Diagnose stützt sich auf die klinische Untersuchung, Laborbefunde und spezialisierte Tests.

Körperliche Untersuchung

Typische Befunde bei schweren Formen sind Blässe, Ikterus, eine ausgeprägte Hepatosplenomegalie sowie charakteristische Skelettveränderungen wie ein "Bürstenschädel" im Röntgenbild und eine hohe Stirn.

Labordiagnostik

Das Blutbild zeigt eine hypochrome, mikrozytäre Anämie. Entscheidend für die Abgrenzung zur häufigen Eisenmangelanämie sind die Eisenparameter: Ferritin und Serumeisen sind bei der Thalassämie normal bis erhöht. Im Blutausstrich sind häufig sogenannte Targetzellen (Schießscheibenzellen) sichtbar. Die definitive Diagnosesicherung erfolgt durch die Hämoglobin-Elektrophorese, welche die veränderten Hämoglobin-Fraktionen nachweist. Bei unklaren Fällen oder zur Pränataldiagnostik kann eine molekulargenetische Untersuchung erforderlich sein.

Therapie

Die Behandlungsstrategie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung.

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