α- und β-Sympathomimetika
Diese Substanzen wirken sowohl an Alpha- als auch an Beta-Adrenozeptoren. Zu den wichtigsten Vertretern gehören die Katecholamine.
- Adrenalin (Epinephrin): Wirkt an α-, β1- und β2-Rezeptoren.
- Noradrenalin (Norepinephrin): Wirkt primär an α- und β1-Rezeptoren, zeigt jedoch keine signifikante Wirkung an β2-Rezeptoren.
- Dobutamin: Wirkt als Agonist an α1- und β2-Rezeptoren. Es führt zu einer positiv inotropen Wirkung (Steigerung der Herzkraft), ohne dass es zu einem starken Anstieg der Herzfrequenz kommt, da die α1-vermittelte Vasokonstriktion die β2-bedingte Vasodilatation ausgleicht und so eine reflektorische Tachykardie verhindert wird.
- Dopamin: Entfaltet je nach Dosis unterschiedliche Wirkungen an Dopamin-, Beta- und Alpha-Rezeptoren und hat eine vasokonstriktorische Wirkung.
α-Sympathomimetika
Diese Wirkstoffe binden vorwiegend an Alpha-Adrenozeptoren und werden in α1- und α2-Sympathomimetika unterteilt.
α1-Sympathomimetika
Die Hauptwirkung dieser Substanzen ist eine starke Vasokonstriktion, die zu einem Anstieg des Blutdrucks führt. Sie werden häufig topisch zur Abschwellung von Schleimhäuten eingesetzt.
Beispiele für Wirkstoffe:
- Phenylephrin
- Midodrin
- Xylometazolin
- Oxymetazolin
- Naphazolin
α2-Sympathomimetika
Diese Substanzen wirken vorwiegend an α2-Rezeptoren und entfalten ihre Effekte hauptsächlich durch eine Hemmung der Noradrenalinfreisetzung und zentrale Effekte im Gehirn.
Die resultierenden Wirkungen sind:
- Zentrale Blutdrucksenkung
- Zentrale Sedierung
- Analgesie
- Hypothermie
Beispiele für Wirkstoffe:
- Clonidin
- Moxonidin
- α-Methyldopa
- Brimonidin
β-Sympathomimetika
Diese Gruppe von Medikamenten wirkt agonistisch an Beta-Adrenozeptoren und wird nach ihrer Selektivität für die Rezeptor-Subtypen eingeteilt.
β1-Sympathomimetika
Selektive β1-Sympathomimetika entfalten ihre Wirkung primär am Herzen. Sie führen zu einer positiv chronotropen (Herzfrequenz ↑), inotropen (Kontraktilität ↑), dromotropen (Erregungsleitung ↑) und bathmotropen (Erregbarkeit ↑) Wirkung. Dobutamin hat eine starke β1-agonistische Wirkung.
β2-Sympathomimetika (Beta-2-Mimetika)
Diese Wirkstoffe zeigen eine hohe Selektivität für β2-Rezeptoren (Wirkung an β2 ≫ β1). Ihre wichtigste Wirkung ist die Relaxation der glatten Muskulatur, was insbesondere zur Bronchodilatation führt. Sie werden nach ihrer Wirkdauer klassifiziert.
- Kurzwirksame β2-Agonisten (SABA):
- Salbutamol: Ist der wichtigste Vertreter für die Akuttherapie von Asthma bronchiale und die symptomatische Behandlung der COPD.
- Wichtige Nebenwirkungen (UAW): Palpitationen, Tachykardie, feinschlägiger Tremor, Arrhythmien und Blutdruckanstieg. Vorsicht ist bei Diabetes mellitus und Hyperthyreose geboten.
- Weitere SABA: Fenoterol, Terbutalin.
- Langwirksame β2-Agonisten (LABA):
- Haben eine Wirkdauer von 12-24 Stunden.
- Beispiele: Salmeterol, Formoterol.
- Ultralangwirksame β2-Agonisten (uLABA):
- Haben eine Wirkdauer von bis zu 24 Stunden und werden in der Erhaltungstherapie bei COPD eingesetzt.
- Beispiele: Indacaterol, Vilanterol.
β1- und β2-Sympathomimetika
Diese Substanzen wirken unselektiv an beiden Rezeptor-Subtypen.
Beispiele für Wirkstoffe:
- Orciprenalin
- Theodrenalin/Cafedrin
β3-Sympathomimetika
β3-Rezeptoren befinden sich vor allem im Fettgewebe. Ihre Aktivierung durch β3-Sympathomimetika führt zur Stimulation der Lipolyse (Fettabbau).