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🟠 ∙ Struma (Kropf)

Struma (Kropf) Mindmap: Prüfungswissen kompakt. Ätiologie, Klinik, Diagnostik, Therapie für Medizinstudium & Ärzte optimal aufbereitet.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition der Struma (Kropf)

Eine Struma, umgangssprachlich auch Kropf genannt, ist definiert als eine Vergrößerung der Schilddrüse auf ein Volumen von über 25 ml bei Männern und über 18 ml bei Frauen. Wichtig ist, dass bei einer Struma jede Stoffwechsellage vorliegen kann:

Epidemiologie

Die Struma ist die weltweit häufigste Endokrinopathie. In Mitteleuropa beträgt die Prävalenz bei Erwachsenen etwa 30 %, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Eine erhöhte Prävalenz findet sich insbesondere in Iodmangelgebieten.

Ätiologie und Ursachen

Die Ursachen der Struma sind vielfältig und hängen oft mit der Stoffwechsellage zusammen.

Euthyreote Struma

Die häufigste Ursache ist ein Iodmangel, der zunächst zu einer diffusen und später zu einer multinodulären Struma (Knotenstruma) führt. Präventiv wirkt hier die Verwendung von iodiertem Speisesalz. Weitere Ursachen sind ein relativer Thyroxinmangel bei endokriner Belastung (z.B. Schwangerschaft, Pubertät), Enzymdefekte oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Lithium.

Hypothyreote Struma

Diese Form ist oft mit einer Hypothyreose assoziiert und kann durch genetische Defekte mit Hormonsynthesefehlern oder entzündliche Prozesse wie die Hashimoto-Thyreoiditis verursacht werden.

Hyperthyreote Struma

Hier liegt die Ursache in einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Einteilung und Stadien

Die Struma wird nach verschiedenen Kriterien eingeteilt.

Einteilung nach Größe (Klinische Stadien nach WHO)

Einteilung nach Struktur

Symptomatik

Eine vergrößerte Schilddrüse kann durch mechanische Kompression auf umliegende Strukturen zu folgenden Symptomen führen:

Diagnostik

Die Diagnostik umfasst mehrere Schritte zur Beurteilung von Größe, Funktion und Morphologie der Schilddrüse.

Anamnese und körperliche Untersuchung

In der Anamnese wird nach familiärem Vorkommen und Vorbehandlungen gefragt. Bei der körperlichen Untersuchung erfolgt die Inspektion und Palpation des Halses zur Stadieneinteilung. Eine normalgroße Schilddrüse ist nicht tastbar; ist sie palpierbar, liegt bereits eine Vergrößerung vor. Die Schluckverschieblichkeit wird geprüft – fehlt diese, ist dies malignomverdächtig.

Labordiagnostik

Die Bestimmung des TSH-Wertes ist der primäre Screening-Test. Ergänzend werden die freien Hormone fT3 und fT4 sowie spezifische Schilddrüsen-Antikörper (z.B. TPO-AK, TRAK) bestimmt.

Schilddrüsen-Sonografie

Die Ultraschalluntersuchung ist das bildgebende Verfahren der Wahl. Sie dient der exakten Größenbestimmung und der Beurteilung der Binnenstruktur, insbesondere zur Darstellung von Knoten.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach Ursache, Größe und Funktion der Struma.

Medikamentöse Therapie

Bei einer reinen Iodmangelstruma ohne Autonomie erfolgt die Substitution mit Iodid (z.B. 200 µg/d). Häufiger wird eine Kombinationstherapie aus Iodid und L-Thyroxin (75–150 μg/d) eingesetzt, um das Schilddrüsenvolumen effektiv zu reduzieren. Diese Therapie sollte unter regelmäßiger Kontrolle der Laborwerte erfolgen und ist meist auf 1-2 Jahre begrenzt.

Operative Therapie (Strumaresektion)

Eine Operation ist indiziert bei schnell wachsenden Knoten, Malignitätsverdacht, mechanischer Beeinträchtigung (z.B. Kompression der Trachea) oder aus kosmetischen Gründen. Cave: Ein zentrales Risiko bei der Strumaresektion ist die mögliche Schädigung des Nervus laryngeus recurrens, was zu Heiserkeit führen kann. Nach der Operation ist eine Prophylaxe mit Iodid oder L-Thyroxin zur Verhinderung eines Rezidivs notwendig. Eine Alternative bei Kontraindikationen zur OP ist die Radioiodtherapie.

Komplikationen und Malignomverdacht

Eine unbehandelte oder große Struma kann zu ernsthaften Komplikationen führen.

Mechanische Komplikationen

Die Kompression der Trachea kann zu einer Verengung (Säbelscheidentrachea) und einem inspiratorischen Stridor führen. Auch gestaute Halsvenen sind möglich.

Schilddrüsenautonomie

Insbesondere bei älteren Patienten können sich in einer euthyreoten Struma autonome Areale entwickeln. Bei latenter Hyperthyreose kann eine exogene Iodzufuhr (z.B. durch Kontrastmittel) eine manifeste Hyperthyreose oder sogar eine lebensbedrohliche thyreotoxische Krise auslösen.

Malignomverdacht

Bestimmte Befunde und Symptome deuten auf eine mögliche maligne Entartung (Schilddrüsenkarzinom) hin und erfordern eine sofortige Abklärung. Dazu gehören:

Sogenannte "kalte Knoten" in der Szintigraphie sind ebenfalls malignitätsverdächtig.

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