🔵 löslicher Transferrin-Rezeptor (sTfR)
sTfR Mindmap: Eisenmangelanämie & ACD-Diagnose. Essentielles Wissen für Medizinstudium & Prüfung internationaler Ärzte.
Löslicher Transferrin-Rezeptor (sTfR)
Der lösliche Transferrin-Rezeptor (Abkürzung: sTfR) ist ein Protein, das von Zellen gebildet wird, die einen erhöhten Eisenbedarf haben. Seine Konzentration im Blut dient daher als direktes Maß für den funktionellen Eisenbedarf des Körpers, insbesondere der Erythropoese.
Klinische Bedeutung und Befunde
Die Messung des sTfR ist ein wichtiger Laborparameter in der Anämiediagnostik. Ein erhöhter sTfR-Wert findet sich typischerweise bei:
- Eisenmangelanämie
- Gesteigerter Erythropoese (z.B. bei Hämolyse oder nach Blutverlust)
Die entscheidende klinische Anwendung des sTfR liegt in der Differenzierung zwischen einer reinen Eisenmangelanämie und einer Anämie bei chronischer Erkrankung (ACD, Anemia of Chronic Disease). Im Gegensatz zur Eisenmangelanämie ist der sTfR-Wert bei einer reinen ACD typischerweise nicht erhöht, da hier das Eisen zwar für die Erythropoese nicht verfügbar, der Gesamtkörpereisenspeicher aber gefüllt ist.
sTfR/log Ferritin-Index
Um die diagnostische Genauigkeit weiter zu verbessern, wird der sTfR/log Ferritin-Index verwendet. Dieser berechnete Parameter hilft, Mischformen und unklare Fälle besser zu unterscheiden:
- Ein Indexwert > 2 spricht stark für eine Eisenmangelanämie (ggf. in Kombination mit einer ACD).
- Ein Indexwert < 1 deutet auf eine reine Anämie bei chronischer Erkrankung (ACD) hin.