🟠 ∙ ST-Strecke, ST-Hebung, ST-Senkung

ST-Strecke, Hebung & Senkung EKG: Audiovisuelle MindMap mit Kernwissen fĂŒr Medizinstudium & internationale Ärzte. Effizient zur PrĂŒfung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

ST-Strecke, ST-Hebung und ST-Senkung im EKG

Die ST-Strecke im Elektrokardiogramm (EKG) reprĂ€sentiert die Phase der intraventrikulĂ€ren ErregungsrĂŒckbildung. Ihre Analyse ist entscheidend fĂŒr die Diagnose von Herzerkrankungen, insbesondere der myokardialen IschĂ€mie und des Myokardinfarkts.

Physiologische Befunde der ST-Strecke

Normalerweise verlĂ€uft die ST-Strecke isoelektrisch, also auf der Nulllinie des EKGs. Eine hĂ€ufige Normvariante, insbesondere bei jungen, gesunden Menschen, ist die benigne ST-Hebung, auch als frĂŒhe Repolarisation bekannt.

Merkmale einer benignen ST-Hebung sind:

  • Form: Typischerweise eine konkave ("aufwĂ€rts konkave") ST-Hebung, die oft in den Ableitungen V2-V4 zu sehen ist.
  • Assoziierte Befunde:
    • Prominente T-Welle mit großer Amplitude.
    • Eine endstĂ€ndige QRS-Kerbe ("Notching") oder Aufstrichelung ("Slurring") kann vorhanden sein.
    • Keine spiegelbildlichen ST-Senkungen in anderen Ableitungen.
    • Keine pathologischen Q-Zacken.
    • Zeigt meist keine Dynamik im zeitlichen Verlauf.

Pathologische VerÀnderungen: ST-Hebung (ST-Elevation)

Eine pathologische ST-Hebung ist ein kritisches EKG-Zeichen. Sie wird als signifikant betrachtet, wenn sie in mindestens zwei zusammenhĂ€ngenden Ableitungen ≄ 0,1 mV betrĂ€gt.

Zeitliche Dynamik

  • Dynamische ST-VerĂ€nderungen: Deuten auf eine akute myokardiale IschĂ€mie hin.
  • Persistierende ST-Hebung: Kann auf ein chronisches Herzwandaneurysma nach einem Infarkt hinweisen.

Formen und Ursachen

Die Morphologie der Hebung gibt wichtige Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache:

  • Konvexe ST-Hebung: Typisch fĂŒr einen akuten transmuralen Myokardinfarkt (STEMI).
  • Hebung aus dem absteigenden R-Schenkel: Ebenfalls ein starker Hinweis auf einen Myokardinfarkt.
  • Hebung aus dem aufsteigenden S-Schenkel: Kann bei einer Perikarditis auftreten.

Weitere Ursachen und Differenzialdiagnosen

Neben dem Myokardinfarkt können ST-Hebungen auch bei folgenden ZustÀnden auftreten:

  • Akutes Brugada-Syndrom
  • RechtsventrikulĂ€re Belastung (z.B. bei Lungenembolie)
  • Prinzmetal-Angina
  • ErregungsrĂŒckbildungsstörungen (z.B. bei linksventrikulĂ€rer Hypertrophie)
  • Differenzialdiagnosen: Akute Perimyokarditis, ventrikulĂ€res Aneurysma, Thoraxtrauma mit Herzbeteiligung.

Pathologische VerÀnderungen: ST-Senkung (ST-Depression)

Eine ST-Senkung deutet oft auf eine subendokardiale IschĂ€mie hin. Sie gilt als signifikant bei einer horizontalen oder deszendierenden (abfallenden) Senkung von ≄ 0,1 mV.

Formen

  • Deszendierend (abfallend): Hohe SpezifitĂ€t fĂŒr eine MyokardischĂ€mie.
  • Horizontal: Ebenfalls ein starkes IschĂ€miezeichen.
  • Aszendierend (aufsteigend): Geringere SpezifitĂ€t, kann auch bei Gesunden unter Belastung auftreten.

Ursachen

  • Subendokardiale IschĂ€mie (z.B. bei NSTEMI oder Angina Pectoris)
  • Digitalismedikation (muldenförmige Senkung)
  • HypokaliĂ€mie
  • Belastungsinduzierte VerĂ€nderungen
  • LinksventrikulĂ€re Hypertrophie