🟠 Sputum (Auswurf)
Sputum-Mindmap: Effiziente Prüfungsvorbereitung für Mediziner. Kompaktes Wissen zur Diagnose von Atemwegsinfektionen, Pneumonie & TBC.
Sputum (Auswurf)
Sputum, auch als Auswurf bekannt, ist ein dickflüssiges bis zähes Sekret, das aus den unteren Atemwegen (Trachea und Bronchien) stammt und abgehustet wird. Es besteht hauptsächlich aus Schleim (Mucus), kann jedoch auch Beimengungen wie Eiter, Blut oder Mikroorganismen enthalten und ist klar von Speichel zu unterscheiden.
Ursachen und klinische Bedeutung
Während eine geringe Sputumproduktion ein physiologischer Reinigungsprozess der Atemwege ist, deutet eine pathologisch vermehrte Produktion auf Erkrankungen wie Infektionen oder chronische Lungenerkrankungen hin. Die Analyse des Sputums ist klinisch bedeutsam für:
- Die Diagnose von Atemwegsinfektionen wie Pneumonie oder Tuberkulose.
- Die Verlaufskontrolle bei chronischen Lungenerkrankungen, z.B. Asthma bronchiale und COPD.
- Die Früherkennung eines Bronchialkarzinoms.
Sputumfarben und ihre Interpretation
Die Farbe des Sputums liefert wichtige diagnostische Hinweise, muss jedoch stets im klinischen Gesamtkontext bewertet werden.
- Klar/weiß (mukoid): Oft physiologisch, kann aber in größeren Mengen bei Asthma, COPD oder viralen Infektionen auftreten.
- Gelb/grün (purulent): Weist häufig auf eine bakterielle Infektion (z.B. Pneumonie, akute Bronchitis) hin, verursacht durch eine hohe Konzentration von Leukozyten (insbesondere Neutrophilen).
- Rosa/rot (blutig): Ein Alarmsignal für eine Blutbeimengung (Hämoptyse). Mögliche ernste Ursachen sind ein Bronchialkarzinom, eine Lungenembolie, Tuberkulose oder ein Lungenödem. Größere Mengen blutigen Auswurfs stellen einen medizinischen Notfall dar.
- Braun: Kann auf ältere Blutbeimengungen hinweisen und ist häufig bei Rauchern oder bei einer Pneumokoniose (Staublunge) zu finden.
- Grau/schwärzlich: Typisch für starke Raucher oder Personen mit beruflicher Exposition gegenüber Rauch oder Staub.
Diagnostik und Gewinnung
Die diagnostische Untersuchung des Sputums umfasst die makroskopische Beurteilung (Farbe, Konsistenz, Menge), die Mikroskopie (z.B. Gramfärbung, Zytologie) und die mikrobiologische Kultur zum Nachweis von Krankheitserregern.
Methoden der Sputumgewinnung
- Spontansputum: Das spontan abgehustete Sekret des Patienten.
- Induziertes Sputum: Gewinnung nach Inhalation einer hypertonen Kochsalzlösung, um die Sekretproduktion anzuregen.
- Bronchoskopie: Entnahme mittels eines Endoskops, wenn eine ausreichende Sputummenge nicht anders gewonnen werden kann.
Wichtige Differenzialdiagnosen
Bei pathologischem Sputum müssen unter anderem folgende Erkrankungen in Betracht gezogen werden:
- Pneumonie (Lungenentzündung)
- Chronische Bronchitis und COPD
- Tuberkulose
- Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
- Bronchiektasen
- Lungenabszess