🔵 Somogyi-Effekt
Somogyi-Effekt (Rebound): Audiovisuelle Mindmap für Medizinstudium & Ärzte. Prüfungswissen: Hypoglykämie, Gegenregulation, Diagnose kompakt.
Der Somogyi-Effekt
Der Somogyi-Effekt ist eine unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) im Rahmen einer Insulintherapie. Er beschreibt einen charakteristischen Verlauf des Blutzuckerspiegels, der für die Therapieanpassung von Bedeutung ist.
Definition und Kennzeichen
Definitionsgemäß handelt es sich beim Somogyi-Effekt um einen Blutzuckeranstieg in den frühen Morgenstunden. Dieses Phänomen kann leicht mit dem Dawn-Phänomen verwechselt werden, hat jedoch eine andere Ursache.
Ursache und Pathophysiologie
Die Ursache des morgendlichen Blutzuckeranstiegs ist eine reaktive Hyperglykämie, die als Gegenregulation auf eine vorangegangene nächtliche Hypoglykämie auftritt. Ausgelöst wird diese Kaskade durch eine zu hohe abendliche Insulindosis.
Die pathophysiologische Kette lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- Eine zu hohe Dosis des abendlichen Insulins führt zu einem starken Abfall des Blutzuckers während der Nacht.
- Dies resultiert in einer nächtlichen Hypoglykämie (Unterzuckerung).
- Als Reaktion auf die gefährliche Unterzuckerung leitet der Körper eine hormonelle Gegenregulation ein (Ausschüttung von Glukagon, Adrenalin, Kortisol), was zu einer verstärkten Glukosefreisetzung führt.
- Das Ergebnis ist eine reaktive Hyperglykämie am Morgen, die fälschlicherweise als Insulinmangel interpretiert werden könnte.
Die korrekte therapeutische Konsequenz ist daher nicht die Erhöhung, sondern die Reduktion der abendlichen Insulindosis, um die nächtliche Hypoglykämie zu vermeiden.