🟠 somatischer Schmerz / epikritischer Schmerz, neuropathischer Schmerz
Medizin-MindMap: Somatischer & neuropathischer Schmerz. Kompakt aufbereitet für Medizinstudium & Ärzte. Optimale Prüfungsvorbereitung.
Somatischer Schmerz: Pathogenese und Klinik
Der somatische Schmerz, wie er im Kontext von Oberbauchbeschwerden auftritt, entsteht durch eine Reizung des parietalen Peritoneums (des äußeren Bauchfells). Im Gegensatz zum eher dumpfen, schwer lokalisierbaren viszeralen Schmerz ist der somatische Schmerz typischerweise scharf und präzise lokalisierbar. Die Reizung des Bauchfells kann durch verschiedene Stimuli verursacht werden:
- Mechanische Reize
- Entzündliche Reize
- Chemische Reize
Patienten mit somatischen Schmerzen neigen dazu, eine Schonhaltung einzunehmen und Bewegungen zu vermeiden, da ein Lagewechsel den Schmerz verstärkt. Dies führt zum klinischen Bild des "ruhigen Patienten". Bei der körperlichen Untersuchung ist ein Peritonismus ein charakteristisches Zeichen. Dieser beschreibt eine reflektorische Anspannung der Bauchmuskulatur bei Druck oder sogar leichter Berührung, die als Abwehrreaktion dient.
Epikritischer Schmerz: Die scharfe Komponente
Der Begriff "epikritischer Schmerz" beschreibt die Qualität eines scharfen, gut lokalisierbaren Schmerzes. Er wird oft als die bewusste, analysierbare Komponente des somatischen Schmerzes verstanden und über schnell leitende Nervenfasern (A-delta-Fasern) vermittelt. Er ist Teil der epikritischen Sensibilität, die auch feine Tast- und Vibrationswahrnehmungen umfasst.
Neuropathischer Schmerz: Schmerz durch Nervenschädigung
Neuropathischer Schmerz unterscheidet sich grundlegend, da er nicht durch die Reizung von Schmerzrezeptoren (Nozizeption) entsteht. Stattdessen ist die Ursache eine Läsion oder eine Erkrankung des somatosensorischen Nervensystems selbst. Die Schmerzqualität ist oft untypisch und wird als brennend, einschießend, elektrisierend oder kribbelnd beschrieben.