⭕⚠️ • Schock (Kreislaufschock), Schockzeichen, Schockindex / Schock-Index, Schockformen

MindMap: Schock & Schockzeichen. Kompakt lernen für Prüfungen. Alle Formen, Symptome & Schockindex für Medizinstudium & Ärzte.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Schockformen und Einteilung des Kreislaufschocks

Ein Kreislaufschock wird basierend auf seiner Ursache in vier Hauptformen unterteilt, die mit unterschiedlicher Häufigkeit auftreten. Die korrekte Differenzierung ist entscheidend für die zielgerichtete Therapie.

  • Distributiver Schock (~60 %): Die häufigste Form, verursacht durch eine massive Weitstellung der Blutgefäße. Zu den Unterformen gehören der septische, der anaphylaktische und der neurogene Schock.
  • Hypovolämischer Schock (~30 %): Entsteht durch einen Mangel an zirkulierendem Blutvolumen ("Volumenmangelschock"). Ursachen sind starke Blutungen (hämorrhagischer Schock) oder der Verlust anderer Körperflüssigkeiten.
  • Kardiogener Schock (~10 %): Wird durch ein direktes Pumpversagen des Herzens ausgelöst, beispielsweise bei einem Herzinfarkt.
  • Obstruktiver Schock (~1 %): Entsteht durch eine Blockade des Blutflusses, z. B. durch eine Lungenembolie oder eine Herzbeuteltamponade.

Einteilung nach Schweregrad

Zusätzlich zur Ursache wird der Schock nach seinem Kompensationsstadium eingeteilt:

  • Kompensierter Schock: Der systolische Blutdruck liegt noch über 90 mmHg, es zeigen sich jedoch bereits erste Anzeichen einer verminderten Organdurchblutung. Der Körper versucht, den Kreislauf zu stabilisieren.
  • Dekompensierter Schock: Die Kompensationsmechanismen versagen. Der systolische Blutdruck fällt unter 90 mmHg, und die Schocksymptome sind voll ausgeprägt.

Typische Schockzeichen (Symptomatik)

Die Symptome eines Schocks, auch Schockzeichen genannt, sind ein entscheidender Hinweis auf das Vorliegen eines lebensbedrohlichen Kreislaufversagens. Man unterscheidet allgemeine von spezifischen Schockzeichen.

Allgemeine Schockzeichen

Diese Symptome sind bei den meisten Schockformen zu beobachten und deuten auf die Zentralisation des Kreislaufs hin:

  • Blutdruckabfall (Hypotonie): Ein Abfall des systolischen Blutdrucks ist ein zentrales, wenn auch manchmal spätes Zeichen.
  • Tachykardie: Eine beschleunigte Herzfrequenz (Puls > 100/min) als Versuch des Körpers, das Herzzeitvolumen aufrechtzuerhalten.
  • Kaltschweißige, blasse und marmorierte Haut: Die Haut ist kühl, feucht und blass-grau, oft mit einer bläulichen Verfärbung (Zyanose) an Fingern und Zehen.
  • Tachypnoe und Hyperventilation: Eine beschleunigte und vertiefte Atmung.
  • Bewusstseinsstörungen: Reichen von Unruhe und Agitiertheit über Somnolenz bis hin zum Koma.
  • Oligurie: Eine verminderte Urinausscheidung als Zeichen der Nierenminderdurchblutung.

Schock-Index (Diagnostik)

Der Schock-Index (SI), auch Schockindex genannt, ist ein einfaches diagnostisches Instrument zur schnellen Einschätzung eines Volumenmangelschocks. In der modernen Notfall- und Intensivmedizin gilt der Schock-Index heute jedoch als weitgehend obsolet, da er unspezifisch ist und durch viele Faktoren (z.B. Schmerz, Medikamente) beeinflusst werden kann.

Berechnung und Interpretation

Er wird als der Quotient aus der Herzfrequenz (Puls pro Minute) und dem systolischen Blutdruckwert (in mmHg) berechnet.

Die Interpretation der Werte lautet traditionell:

  • Wert > 1: Deutet auf einen manifesten Schock hin.
  • Wert = 1: Spricht für einen drohenden Schock.
  • Wert < 1: Gilt als physiologisch bzw. normal.