🔵 Riechtest
Riechtest Mindmap: Effiziente Prüfungsvorbereitung. Methoden, Geruchsstoffe, Interpretation bei Neuro-/HNO-Erkrankungen für Medizinstudium & Ärzte.
Riechtest und Störungen des Geruchssinns
Der Riechtest, auch als Geruchstestung bezeichnet, ist ein wesentliches diagnostisches Verfahren zur klinischen Prüfung des N. olfactorius (Hirnnerv I). Er dient der objektiven Beurteilung des Riechvermögens und ist entscheidend für die Abklärung von Riechstörungen, die von einer leichten Beeinträchtigung bis zum vollständigen Geruchsverlust reichen können.
Ursachen von Riechstörungen
Störungen des Geruchssinns können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Die korrekte Identifizierung der Ursache ist für die Therapie entscheidend.
- Lokale Ursachen: Direkte Schädigungen wie Traumata oder entzündliche Prozesse wie eine Rhinitis.
- Erkrankungen des ZNS: Neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und Morbus Alzheimer sowie Entzündungen wie eine basale Meningitis oder virale Infektionen.
- Systemische Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Infektionen wie COVID-19 sind bekannte Auslöser.
- Neurotoxische Substanzen: Der Konsum von Alkohol, Drogen oder die Einnahme bestimmter Antibiotika kann den Geruchssinn beeinträchtigen.
Symptome und klinische Bilder
Die Symptomatik von Riechstörungen ist vielfältig und wird in verschiedene Kategorien unterteilt:
- Hyposmie und Anosmie: Bezeichnet eine reduzierte bzw. eine vollständig fehlende Geruchsempfindung. Eine Anosmie oder Hyposmie kann ein wichtiges Frühsymptom bei Morbus Parkinson sein und ist ein häufiges Symptom bei einer COVID-19-Infektion.
- Parosmie: Eine qualitative Riechstörung, bei der ein vorhandener Geruch anders wahrgenommen wird, als er tatsächlich ist.
- Kakosmie: Die Wahrnehmung eines unangenehmen, oft als faulig oder stinkend beschriebenen Geruchs, ohne dass eine entsprechende Geruchsquelle vorhanden ist.
Diagnostik
Die Abklärung von Riechstörungen erfolgt stufenweise und beginnt mit der gezielten Anamnese und spezifischen Tests, gefolgt von weiterführenden Untersuchungen zur Ursachensuche.
Tests und weiterführende Diagnostik
- Riechtest (Geruchstestung): Dies ist der primäre Test zur Beurteilung des Riechvermögens. Hierbei wird die Fähigkeit des Patienten geprüft, verschiedene standardisierte Geruchsstoffe zu erkennen und zu benennen.
- Anamnese: Das subjektive Geruchs- und Geschmacksvermögen wird gezielt erfragt.
- Bildgebung: Ein Schädel-CT oder -MRT wird eingesetzt, um lokale Läsionen wie Tumoren oder Frakturen im Bereich der Lamina cribrosa auszuschließen.
- HNO-Untersuchung: Dient der Überprüfung, ob die Nasenhöhlen frei durchgängig sind.
- Liquordiagnostik: Bei Verdacht auf eine entzündliche Genese (z.B. Meningitis) wird eine Untersuchung des Nervenwassers durchgeführt.
- EEG: Ein Elektroenzephalogramm kann bei Verdacht auf einen epileptogenen Fokus als Ursache für passagere Geruchsstörungen indiziert sein.
Therapie
Die Behandlung von Riechstörungen konzentriert sich auf die zugrundeliegende Ursache. Eine kausale Therapie, wie die Behandlung einer Rhinitis oder das Absetzen eines neurotoxischen Medikaments, ist, wann immer möglich, der primäre Ansatz.