🔵 Rhizarthrose (Arthrose des Daumengrundgelenks)
Rhizarthrose Mindmap: Effiziente Prüfungsvorbereitung für Medizinstudium & Ärzte. Ätiologie, Symptome, Diagnose, Therapie.
Rhizarthrose: Definition, Ursachen und Epidemiologie
Die Rhizarthrose ist eine Form der Arthrose, die spezifisch das Daumensattelgelenk (Articulatio carpometacarpalis pollicis) betrifft. Sie ist die häufigste Arthroseerkrankung der Hand und tritt bei Frauen signifikant häufiger auf als bei Männern.
Ätiologie der Daumensattelgelenksarthrose
Die Ursachen der Rhizarthrose können vielfältig sein und werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt:
- Primär/Idiopathisch: In vielen Fällen lässt sich keine direkte Ursache für den Gelenkverschleiß finden.
- Sekundär: Die Arthrose entsteht als Folge einer vorangegangenen Verletzung (posttraumatisch) oder durch chronische Überlastung des Gelenks, beispielsweise durch berufliche oder sportliche Tätigkeiten.
Symptome und klinisches Bild
Patienten mit Rhizarthrose berichten über charakteristische Beschwerden, die die Funktion der Hand stark beeinträchtigen können:
- Schmerzen: Typischerweise treten Schmerzen bei Greif- und Drehbewegungen auf, wie sie zum Beispiel beim Öffnen einer Flasche oder beim Umdrehen eines Schlüssels erforderlich sind.
- Kraftverlust: Ein spürbarer Verlust der Greifkraft ist ein häufiges Symptom.
- Schwellung: Im Bereich des Daumensattelgelenks kann es zu sicht- und tastbaren Schwellungen kommen.
- Bewegungseinschränkung: Mit fortschreitender Erkrankung nimmt die Beweglichkeit des Daumens ab.
Diagnostik der Rhizarthrose
Die Diagnose wird durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren gestellt.
Klinische Untersuchung
Ein entscheidender Provokationstest ist der Grind-Test (Mahltest). Hierbei wird der Daumen des Patienten unter axialem Druck im Sattelgelenk kreisend bewegt. Der Test gilt als positiv, wenn dieser Vorgang Schmerzen auslöst und somit den Verdacht auf eine Rhizarthrose erhärtet.
Bildgebung
Die radiologische Untersuchung ist zur Bestätigung der Diagnose und zur Beurteilung des Krankheitsstadiums unerlässlich. Von besonderer Wichtigkeit sind hierbei spezifische Röntgenaufnahmen:
- Röntgenaufnahmen des Daumens in zwei Ebenen.
- Eine Spezialaufnahme nach Eaton-Littler, die eine gezielte und überlagerungsfreie Darstellung des Daumensattelgelenks ermöglicht.
Therapiemöglichkeiten
Die Behandlung der Rhizarthrose richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome und dem Leidensdruck des Patienten und kann konservativ oder operativ erfolgen.
Konservative Therapie
Ziel der konservativen Behandlung ist die Schmerzreduktion und der Funktionserhalt. Zu den Maßnahmen gehören:
- Medikamentöse Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).
- Intraartikuläre Injektionen (z.B. mit Glukokortikoiden).
- Anpassung von Orthesen zur Ruhigstellung und Entlastung des Gelenks.
Operative Therapie
Bei Versagen der konservativen Maßnahmen oder bei fortgeschrittener Arthrose stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung:
- Resektionsarthroplastik: Ein häufiges Verfahren, z.B. nach Epping, bei dem ein Teil des Gelenks entfernt wird.
- Arthrodese: Die operative Versteifung des Gelenks zur Schmerzbeseitigung.
- Endoprothese: Der Ersatz des Gelenks durch ein künstliches Implantat.