🔵 Radioiod/Radiojod, 131Iod/131Jod
Radiojod (131I) MindMap: Nuklearmedizin, Therapie & Strahlenschutz. Effiziente Prüfungsvorbereitung für Medizinstudium & Ärzte.
Radioiod (131Iod / 131Jod)
Radioiod, auch als 131Iod oder 131Jod bezeichnet, ist ein Radionuklid des Iods, das als Beta-Strahler wirkt. Es wird gezielt in der Therapie und Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt.
Pharmakokinetik
- Verabreichung: In der Regel peroral (p.o.), seltener intravenös (i.v.).
- Elimination: Erfolgt nach 1–2 Tagen.
- Biologische Halbwertszeit: Beträgt 80 Tage.
Indikationen der Radioiodtherapie
Die therapeutische Anwendung zielt auf die Zerstörung von Schilddrüsengewebe ab und ist bei folgenden Krankheitsbildern indiziert:
- Hyperthyreose, insbesondere aufgrund funktioneller Schilddrüsenautonomie oder nach einer Strumektomie.
- Differenzierte Schilddrüsenkarzinome.
- Rezidive einer Struma, eines Morbus Basedow (nach Thyreostatikatherapie) oder nach einer thyreotoxischen Krise.
- Patienten mit hohem Operationsrisiko (z.B. ältere Patienten).
Ein entscheidender Aspekt der Durchführung ist die gesetzliche Vorschrift: Die Radioiodtherapie muss immer stationär erfolgen.
Indikationen der Radioioddiagnostik
In der Diagnostik wird Radioiod zur Verlaufskontrolle nach einer ablativen Radioiodtherapie und bei Verdacht auf Rezidive eingesetzt.
Kontraindikationen (KI)
Die Radioiodtherapie darf nicht angewendet werden bei:
- Kindern
- Schwangerschaft, Stillzeit oder bei einem Kinderwunsch in den nächsten 6 Monaten.
- Verdacht auf ein Schilddrüsenkarzinom.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)
Die Nebenwirkungen sind dosisabhängig. Die häufigste und wichtigste Langzeitfolge ist die Entwicklung einer Hypothyreose, die bei über 60 % der behandelten Fälle auftritt.