🟠 Puls(e), Carotispuls, Femoralispuls, Fußpuls
Mindmap: Puls, Karotis-, Femoral- und Fußpuls. Das Wichtigste für Medizinstudium und Ärzte. Optimale Prüfungsvorbereitung.
Definition und Bedeutung des Pulses
Der Puls bezeichnet die mechanische, wellenförmige Ausdehnung der Arterienwände, die durch die Druckwelle des Herzschlags entsteht. Die Pulsdiagnostik ist ein fundamentaler Bestandteil der klinischen Untersuchung und dient der schnellen Beurteilung der Kreislauffunktion und des hämodynamischen Status eines Patienten.
Wichtige Palpationsorte
Die Pulsmessung erfolgt an spezifischen Arterien, die oberflächlich verlaufen und gut tastbar sind. Man unterscheidet zwischen zentralen und peripheren Pulsen, deren Lokalisation und klinische Relevanz entscheidend sind.
Zentrale Pulse
Zentrale Pulse sind auch bei niedrigem Blutdruck oft noch tastbar und geben Auskunft über die zentrale Zirkulation.
- Carotispuls (A. carotis): Getastet wird seitlich am Hals, medial des Musculus sternocleidomastoideus. Er ist besonders wichtig bei Reanimationen und in Schockzuständen, da er lange tastbar bleibt und die Hirnperfusion widerspiegelt.
- Femoralispuls (A. femoralis): Lokalisiert in der Leistenbeuge. Dieser Puls ist relevant bei Traumapatienten und zur Beurteilung der Durchblutung der Aorta und der unteren Extremitäten.
Periphere Pulse und Fußpulse
Periphere Pulse, insbesondere die Fußpulse, sind entscheidend für die Beurteilung der Extremitätendurchblutung.
- Fußrückenpuls (A. dorsalis pedis): Dieser wird auf dem Fußrücken, seitlich der Sehne des großen Zehenstreckers (M. extensor hallucis longus), palpiert. Ein fehlender oder schwacher Puls ist ein wichtiges Zeichen zur Beurteilung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) und kann auf eine kritische Ischämie hindeuten.
- Hinterer Schienbeinpuls (A. tibialis posterior): Getastet wird hinter dem Innenknöchel (Malleolus medialis). Dieser Puls ist ebenfalls entscheidend für die pAVK-Diagnostik und oft auch bei bestehenden Ödemen noch gut zu fühlen.
Klinische Hinweise aus der Pulsdiagnostik
Abweichungen vom Normalbefund können auf spezifische Pathologien hinweisen.
Pulsdefizit
Ein Pulsdefizit beschreibt die Differenz zwischen der am Herzen mittels Auskultation festgestellten Herzfrequenz und der peripher getasteten Pulsfrequenz. Dies ist ein typischer Befund bei Vorhofflimmern oder häufigen Extrasystolen, bei denen nicht jeder Herzschlag eine tastbare Pulswelle erzeugt.