🟡 Ototoxizität, ototoxisch

Cisplatin: Ototoxizität und weitere wichtige Nebenwirkungen

Cisplatin ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Platinverbindungen, das in der Chemotherapie verschiedener Krebserkrankungen eingesetzt wird. Obwohl es wirksam ist, sind seine Anwendung und Dosierung eng mit dem Risiko signifikanter unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) verbunden, insbesondere der Ototoxizität.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) von Cisplatin

Die Therapie mit Cisplatin kann eine Reihe von schwerwiegenden Nebenwirkungen verursachen. Die Kenntnis dieser Risiken ist für die Behandlungsplanung und Patientenüberwachung essenziell.

• Ototoxizität: Die durch Cisplatin verursachte Schädigung des Innenohrs ist typischerweise irreversibel. Dies kann sich in Form von Tinnitus (Ohrgeräuschen) und einem permanenten Hörverlust, vor allem im Hochfrequenzbereich, äußern.
• Nephrotoxizität: Die nierenschädigende Wirkung ist eine der häufigsten und oft dosislimitierenden Nebenwirkungen. Eine engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion ist daher zwingend erforderlich.
• Stark emetogene Wirkung: Cisplatin löst bei den meisten Patienten starke Übelkeit und Erbrechen aus, was eine antiemetische Prophylaxe erfordert.
• Periphere Neuropathien: Es kann zu Schädigungen der peripheren Nerven kommen, die sich als Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in Händen und Füßen manifestieren.

Indikationen

Cisplatin wird unter anderem bei folgenden malignen Erkrankungen eingesetzt:

• Bronchialkarzinom
• Hodentumoren
• Ovarialkarzinom
• Osteosarkome
• Blasenkarzinom

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Eine vorbestehende Nierenfunktionsstörung stellt eine wichtige relative Kontraindikation dar. Bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz muss eine sorgfältige Dosisanpassung erfolgen, um das Risiko einer schweren Nephrotoxizität zu minimieren.