🔵 ∙ Meckel-Divertikel, Meckel-Divertikulitis

Meckel-Divertikel: Audiovisuelle MindMap für Medizinstudium & Ärzte. Prüfungswissen zu Embryologie, Klinik & Therapie kompakt.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Meckel-Divertikel: Definition und Ursprung

Das Meckel-Divertikel ist ein angeborenes, echtes Divertikel, das sich im Ileum (Krummdarm) befindet. Es stellt einen Überrest des embryonalen Ductus omphaloentericus (Dottergang) dar und ist die häufigste kongenitale Anomalie des Magen-Darm-Trakts. Typischerweise liegt es etwa 60 bis 90 cm vor der Ileozökalklappe, dem Übergang vom Dünn- zum Dickdarm. Wenn sich dieses Divertikel entzündet und Symptome verursacht, spricht man von einer Meckel-Divertikulitis.

Symptomatik und klinisches Bild

Ein Meckel-Divertikel bleibt oft über viele Jahre unbemerkt und asymptomatisch. Symptome treten meist erst im Alter von ein bis zwei Jahren oder bei Komplikationen auf.

  • Meckel-Divertikulitis: Bei einer Entzündung können Beschwerden auftreten, die einer Appendizitis (Blinddarmentzündung) stark ähneln, was die Diagnose erschwert.
  • Blutungen: Enthält das Divertikel versprengtes (ektopisches) Magen- oder Pankreasgewebe, kann es zu Ulzerationen und unteren gastrointestinalen Blutungen kommen. Diese äußern sich als Hämatochezie (frisches, rotes Blut im Stuhl) oder Teerstuhl.

Diagnostik

Die Diagnose eines Meckel-Divertikels ist oft ein Zufallsbefund im Rahmen anderer Untersuchungen. Die gezielte Diagnostik richtet sich nach der vorliegenden Symptomatik:

  • Szintigrafie: Dieses nuklearmedizinische Verfahren wird insbesondere bei Kindern eingesetzt, um eine Blutungsquelle im Divertikel nachzuweisen.
  • Computertomografie (CT): Bei Schmerzsymptomatik kann ein CT mit oralem Kontrastmittel hilfreich sein.
  • Kapsel- und Ballon-Enteroskopie: Diese endoskopischen Verfahren können zur Visualisierung des Dünndarms eingesetzt werden.

Differenzialdiagnose

Die wichtigste Differenzialdiagnose ist die Appendizitis. Eine sichere Unterscheidung zwischen einer Meckel-Divertikulitis und einer Appendizitis ist häufig erst intraoperativ möglich.

Therapie

Ein symptomatisches Meckel-Divertikel erfordert eine Behandlung. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Sanierung, bei der das Divertikel reseziert (entfernt) und die entstandene Öffnung im Darm verschlossen wird.