đĄ â mittlerer arterieller Druck (MAD), arterieller Mitteldruck
MAD erklĂ€rt: Berechnung, Einflussfaktoren & klinische Bedeutung fĂŒr Medizinstudenten & Ărzte. Vital fĂŒr hĂ€modynamische StabilitĂ€t.
Terminologie des mittleren arteriellen Drucks
Der mittlere arterielle Druck, auch als arterieller Mitteldruck bezeichnet, ist eine zentrale MessgröĂe in der Medizin. GĂ€ngige AbkĂŒrzungen sind MAD (aus dem Deutschen) und MAP (aus dem Englischen fĂŒr mean arterial pressure).
Definition und Normwerte
Der MAD ist definiert als der Mittelwert der arteriellen Blutdruckkurve ĂŒber die Zeit. Es ist wichtig zu verstehen, dass der MAD nicht dem arithmetischen Mittel aus systolischem und diastolischem Blutdruck entspricht, da die Diastole lĂ€nger andauert als die Systole.
Normwerte
Der Normalbereich fĂŒr den mittleren arteriellen Druck liegt bei 70â105 mmHg.
Klinische Anwendung
Der MAD ist insbesondere in der Intensivmedizin ein entscheidender Parameter zur Ăberwachung und Steuerung der Kreislauffunktion. Seine Hauptanwendungen sind:
- AbschÀtzung der Organperfusion: Ein ausreichender MAD ist notwendig, um die Durchblutung lebenswichtiger Organe wie Gehirn, Herz und Nieren sicherzustellen. Ein MAD unter 60 mmHg deutet auf eine potenzielle Minderperfusion der Organe hin und erfordert oft eine sofortige Intervention.
- Berechnung des cerebralen Perfusionsdrucks (CPP): Der CPP ist ein MaĂ fĂŒr die Hirndurchblutung und wird nach folgender Formel berechnet: CPP = MAD - ICP (intrakranieller Druck) oder alternativ CPP = MAD - CVP (zentraler Venendruck).
Pathologie
Ein pathologisch erniedrigter mittlerer arterieller Druck entspricht in seinen Ursachen und seiner klinischen Bedeutung einer arteriellen Hypotonie, die zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gewebes fĂŒhren kann.
Bestimmung des MAD
Der mittlere arterielle Druck kann auf verschiedene Weisen ermittelt werden.
Messung
Die genaueste Bestimmung des MAD erfolgt durch eine invasive (arterielle) Blutdruckmessung. Moderne nicht-invasive BlutdruckmessgerÀte, die nach dem oszillometrischen Prinzip arbeiten, können den MAD ebenfalls direkt messen und anzeigen.
Berechnung
Wenn nur der systolische und diastolische Blutdruck (z. B. durch auskultatorische Messung nach Riva-Rocci) bekannt sind, kann der MAD mithilfe einer NĂ€herungsformel berechnet werden. Dabei wird zwischen herznahen (zentralen) und herzfernen (peripheren) Arterien unterschieden:
- Periphere Formel (herzfern):
MAD = Diastolischer Druck + 1/3 * (Systolischer Druck â Diastolischer Druck)
Beispiel: Bei einem Blutdruck von 120/80 mmHg betrÀgt der MAD ca. 93,3 mmHg (80 + 1/3 * 40). - Zentrale Formel (herznah):
MAD = Diastolischer Druck + 1/2 * (Systolischer Druck â Diastolischer Druck)