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🟡 ∙∙ Liquordiagnostik

Liquordiagnostik Mindmap: Wichtigstes Wissen für Medizinstudium & Prüfungen. Entnahme, Analyse, ZNS-Erkrankungen kompakt aufbereitet.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition der Liquordiagnostik

Die Liquordiagnostik umfasst die laborchemische und histologische Untersuchung des Liquor cerebrospinalis (auch Nervenwasser oder Rückenmarksflüssigkeit genannt). Die notwendige Probe wird mittels einer Lumbalpunktion aus dem Subarachnoidalraum entnommen.

Indikationen für eine Liquordiagnostik

Eine Untersuchung des Liquors ist bei verschiedenen neurologischen Symptomen und Krankheitsbildern indiziert, darunter fokal-neurologische Defizite, Bewusstseinsstörungen oder der Verdacht auf Infektionen und Entzündungen des Zentralnervensystems.

Verdacht auf Meningitis

Die Liquordiagnostik ist entscheidend zur Differenzierung zwischen bakterieller und viraler Meningitis.

Multiple Sklerose (MS)

Bei Verdacht auf Multiple Sklerose ist der Nachweis von oligoklonalen Banden im Liquor, die im Serum nicht vorhanden sind, ein zentraler diagnostischer Marker. Dieser Befund ist bei über 95 % der Patienten positiv. Die Untersuchung dient auch der Verlaufs- und Therapiekontrolle.

Subarachnoidalblutung (SAB)

Bei Verdacht auf eine SAB, die im CT nicht sichtbar ist, kann die Liquordiagnostik entscheidend sein. Ein wichtiger Befund ist die Xanthochromie (Gelbfärbung) des Liquors, die etwa 12 Stunden nach der Blutung auftritt und durch den Abbau von Erythrozyten entsteht. Dies hilft, eine frische Blutung von einer artifiziellen Blutbeimengung durch die Punktion zu unterscheiden.

Guillain-Barré-Syndrom (GBS)

Für das GBS ist die sogenannte zytoalbuminäre Dissoziation pathognomonisch. Dies beschreibt einen deutlich erhöhten Proteingehalt im Liquor bei gleichzeitig normaler Zellzahl.

Liquordruckmessung

Die Messung des Liquordrucks während der Punktion ist wichtig bei Verdacht auf einen Pseudotumor cerebri (idiopathische intrakranielle Hypertension), bei dem typischerweise Druckwerte von über 250 mmH₂O gemessen werden. Der Normalwert liegt bei 70–200 mmH₂O. Ein erhöhter Druck kann auch auf Meningitis oder Blutungen hinweisen.

Intrathekale Medikamentengabe

Die Liquorpunktion dient nicht nur der Diagnostik, sondern auch der direkten Verabreichung von Medikamenten in den Liquorraum (intrathekale Therapie), z.B. bei Chemotherapien, schweren Infektionen oder zur Spastikbehandlung.

Kontraindikationen der Lumbalpunktion

Vor jeder Lumbalpunktion müssen mögliche Kontraindikationen sorgfältig geprüft werden, um schwere Komplikationen zu vermeiden.

Absolute Kontraindikationen

Relative Kontraindikationen

Zu den relativen Kontraindikationen zählen unter anderem kardiopulmonale Instabilität, schwere Wirbelsäulendeformitäten oder ein unkooperativer Patient.

Routineparameter und Referenzbereiche

Die Basisdiagnostik des Liquors umfasst mehrere Standardparameter.

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