🟡 Leukozyturie

Leukozyturie Mindmap: Ursachen, Diagnose, Therapie. Das Wichtigste für Medizinstudium & internationale Ärzte. Effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Mikroskopische Untersuchung von Leukozyten im Urin

Die mikroskopische Analyse der Leukozyten im Urinsediment ist ein zentraler Bestandteil der Urindiagnostik, um entzündliche Prozesse im Harntrakt zu identifizieren. Es ist entscheidend, zwischen physiologischen und pathologischen Werten zu unterscheiden und die unterschiedlichen Definitionen für zentrifugierten (Urinsediment) und nicht-zentrifugierten Urin zu beachten.

Physiologische Werte

Unter normalen Umständen ist die Anzahl der Leukozyten im Urin gering. Die physiologischen Grenzwerte sind:

  • Im Urinsediment: ≤ 5 Leukozyten pro Gesichtsfeld bei mikroskopischer Untersuchung.
  • Im nicht-zentrifugierten Urin: < 10 Leukozyten pro Mikroliter (µl), was weniger als 10.000 Leukozyten pro Milliliter (ml) entspricht.

Pathologische Befunde: Leukozyturie

Eine Leukozyturie bezeichnet eine erhöhte Anzahl von Leukozyten im Urin und ist ein klares Indiz für eine Entzündung. Die Definition lautet:

  • Im Urinsediment: Mehr als 5 Leukozyten pro Gesichtsfeld.
  • Im nicht-zentrifugierten Urin: Ein Wert von ≥ 10 Leukozyten/μl (entspricht 10.000/ml oder 10⁴/ml).

Eine Leukozyturie deutet primär auf Entzündungen im Bereich der ableitenden Harnwege hin. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Bakterielle Infektionen: Dies ist die häufigste Ursache. Auch spezifische Erreger wie Chlamydien oder eine Nierentuberkulose können eine Leukozyturie verursachen.
  • Sterile Leukozyturie: Hierbei finden sich Leukozyten im Urin, ohne dass eine bakterielle Infektion nachweisbar ist. Dies kann auf eine abakterielle Entzündung hindeuten, beispielsweise bei einer Analgetikanephropathie oder einer Lupusnephritis.
  • Andere Infektionen: Auch Infektionen mit Trichomonaden oder Pilzen können zu einer Leukozyturie führen.

Ein Wert von mehr als 5 Leukozyten/µl (> 5.000/ml) im nicht-zentrifugierten Urin gilt bereits als gesicherter Hinweis auf einen Harnwegsinfekt.

Pyurie (Eiter im Urin)

Die Pyurie ist eine besonders schwere Form der Leukozyturie. Sie ist definiert als eine massive Ansammlung von Leukozyten, die zu einer sichtbaren, gelblich-weißen Trübung des Urins führt. Umgangssprachlich wird dies als "Eiter im Urin" bezeichnet.

Fehlerquellen

Ein häufiger Störfaktor, der zu einem falsch-positiven Befund führen kann, ist die Kontamination der Urinprobe. Insbesondere bei Frauen kann eine Verunreinigung mit Vaginalsekret (Fluor vaginalis) die Leukozytenzahl fälschlicherweise erhöhen.