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🟡 ∙ Laxanzien/Laxans / Abführmittel (Macrogol, Lactulose, Sorbit, Glaubersalz, Bittersalz, Karlsbader Salz, Agar-Agar, Leinsamen, Weizenkleie, Flohsamen, Carboxymethylcellulose, Ricinolsäure, Glyce...

Laxanzien (Abführmittel) MindMap: Das Wichtigste für Medizinstudium & Ärzte. Wirkweisen, Einsatz & Risiken – optimal zur Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition und Terminologie von Laxanzien

Laxanzien, umgangssprachlich auch als Abführmittel bezeichnet, sind Medikamente oder Wirkstoffe, die die Darmentleerung (Defäkation) fördern oder erleichtern. Die entsprechenden Adjektive sind "abführend" oder "stuhlgangfördernd".

Indikationen für den Einsatz von Abführmitteln

Laxanzien werden in verschiedenen klinischen Situationen eingesetzt:

Kontraindikationen

Der Einsatz von Laxanzien ist unter bestimmten Bedingungen streng kontraindiziert:

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)

Ein chronischer Gebrauch oder Missbrauch von Laxanzien (Laxanzien-Abusus) kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, insbesondere zu einer Darmatonie (Darmlähmung) mit irreversiblen strukturellen Veränderungen der Darmwand. Generell besteht bei der Anwendung von Abführmitteln das Risiko, Störungen im Wasser- und Elektrolythaushalt zu verursachen.

Gruppen von Laxanzien und ihre Wirkmechanismen

Osmotische Laxanzien

Diese Wirkstoffe binden Wasser im Darmlumen und erhöhen so das Stuhlvolumen und dessen Gleitfähigkeit.

Lösliche Makromoleküle

Der wichtigste Vertreter dieser Gruppe ist Macrogol (Polyethylenglykol). Es wirkt rein physikalisch durch osmotische Wasserbindung im Darm, ohne vom Körper aufgenommen zu werden. Es gilt als gut verträglich und wirksam.

Füll- und Quellmittel

Diese Substanzen erhöhen durch Wasseraufnahme ihr Volumen im Darm, was die Darmperistaltik reflektorisch anregt. Zu dieser Gruppe gehören pflanzliche Stoffe wie Leinsamen, Weizenkleie und Flohsamenschalen sowie Agar-Agar und die synthetische Carboxymethylcellulose.

Darmstimulierende (antiabsorptiv und sekretagoge) Laxanzien

Diese Wirkstoffe steigern aktiv die Darmbewegung (Prokinetik) und fördern die Sekretion von Wasser und Elektrolyten in das Darmlumen. Vertreter sind Bisacodyl, Natriumpicosulfat, Ricinolsäure und pflanzliche Anthrachinone (z.B. aus Senna). Sie können Bauchgrimmen verursachen und bergen bei Daueranwendung ein Gewöhnungsrisiko.

Gleitmittel

Gleitmittel wie Glycerin (als Zäpfchen) erleichtern die Stuhlentleerung auf mechanischem Weg. Der frühere Einsatz von Paraffinöl gilt heute als obsolet.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

Nach einer erfolgreichen Darmentleerung durch ein Laxans ist eine "kompensatorische Pause" von ein bis zwei Tagen ohne Stuhlgang normal und physiologisch. Dies liegt daran, dass der Darm sich erst wieder füllen muss und ist kein Anzeichen für eine erneute Obstipation.

Laxanzienabusus

Ein Missbrauch von Abführmitteln findet sich häufig bei Patientinnen und Patienten mit Essstörungen wie Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, oft mit dem Ziel der Gewichtsreduktion. Die schwerwiegendste Langzeitfolge ist die Entwicklung einer chronischen Darmatonie.

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