🟠 ∙ Lasègue-Zeichen [Lasegue-Zeichen]
Medizinische MindMap: Lasègue-Zeichen kompakt. Alles Wichtige für Prüfung & Praxis: Durchführung, Interpretation, Differenzialdiagnosen.
Definition des Lasègue-Zeichens
Das Lasègue-Zeichen, umgangssprachlich auch "der Lasègue" genannt, ist ein klinisches Nervendehnungszeichen. Es weist auf eine schmerzhafte Dehnung und Reizung im Bereich der Wurzeln des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus) hin.
Indikationen
Der Test wird insbesondere bei Verdacht (V.a.) auf folgende Erkrankungen durchgeführt:
- Bandscheibenvorfall
- Meningitis (Hirnhautentzündung)
Ablauf der Untersuchung
Der Patient liegt für die Untersuchung in Rückenlage. Das gestreckte Bein wird vom Untersucher passiv und langsam im Hüftgelenk gebeugt, also angehoben.
Das Zeichen gilt als positiv, wenn bei einer Beugung von circa 70 Grad oder weniger einschießende Schmerzen im Gesäß und Rücken auftreten. Eine Beurteilung des Befundes erfolgt immer im Seitenvergleich.
Differenzialdiagnose und weitere Tests
Abzugrenzen ist das sogenannte Pseudo-Lasègue, bei dem die Schmerzen durch Verspannungen der Rückenmuskulatur bedingt sind und nicht durch eine Nervenwurzelreizung. Gegebenenfalls kann zur weiteren Abklärung zusätzlich das Bragard-Zeichen getestet werden.
Interpretation eines positiven Befundes
Ein positives Lasègue-Zeichen erhärtet den Verdacht auf eine Entzündung oder Reizung im Bereich der Nervenwurzel. Die häufigsten Ursachen hierfür sind ein Bandscheibenvorfall oder eine Meningitis.