🔵 LADME-Schema (notfallmedizinische Anamnese)
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Das LADME-Schema in der Pharmakokinetik
Das LADME-Schema ist ein zentrales Modell in der Pharmakokinetik, das die Prozesse beschreibt, die ein Arzneistoff im Körper durchläuft. Es fasst die Phasen Liberation, Absorption, Distribution, Metabolismus und Exkretion zusammen und beantwortet die grundlegende Frage: "Was macht der Körper mit dem Pharmakon?".
Liberation (Freisetzung)
Die Liberation ist der erste Schritt und bezeichnet die Freisetzung des Wirkstoffs aus seiner Darreichungsform (z. B. einer Tablette). Dieser Vorgang ist entscheidend dafür, wie schnell und in welchem Umfang der Wirkstoff für den Körper verfügbar wird. Der zeitliche Verlauf dieses Prozesses kann in einer Plasmakonzentration-Zeit-Kurve dargestellt werden. Die pharmazeutische Disziplin, die sich mit der Formulierung und Freisetzung von Arzneistoffen beschäftigt, ist die Galenik. Ein praktisches Beispiel sind Retardpräparate, die für eine verlangsamte und kontrollierte Wirkstofffreisetzung konzipiert sind.
Absorption (Aufnahme)
Nach der Freisetzung folgt die Absorption, also die Aufnahme des Wirkstoffs in die Blutbahn. Wichtige Aspekte, die diesen Prozess beeinflussen, sind:
- Die verschiedenen Applikationsorte und -wege (z. B. oral, intravenös, topisch).
- Die eigentliche Resorption des Wirkstoffs in den systemischen Kreislauf.
- Der First-Pass-Metabolismus: Insbesondere bei oraler Gabe wird ein Teil des Wirkstoffs bereits bei der ersten Passage durch die Leber verstoffwechselt, was seine Bioverfügbarkeit reduzieren kann.
- Mögliche Depoteffekte, die zu einer verzögerten und langanhaltenden Aufnahme führen.
Distribution (Verteilung)
Die Distribution beschreibt die Verteilung des Arzneistoffs aus der Blutbahn in die verschiedenen Gewebe und Organe des Körpers. Zu den Schlüsselfaktoren gehören:
- Die Verteilung und mögliche Redistribution (Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut).
- Die Membranpermeabilität, also die Fähigkeit des Wirkstoffs, biologische Membranen zu durchdringen.
- Das Verteilungsvolumen, ein theoretischer Wert, der das Ausmaß der Verteilung im Körper beschreibt.
- Der pKa-Wert des Arzneistoffs, der im Zusammenhang mit dem pH-Wert in verschiedenen Körperkompartimenten zum Phänomen der "Ionenfalle" führen und eine Anreicherung des Wirkstoffs bewirken kann.
Metabolismus (Verstoffwechselung)
Der Metabolismus, auch Biotransformation genannt, umfasst die chemische Umwandlung von Arzneistoffen, die hauptsächlich in der Leber stattfindet. Die Hauptziele dieses Prozesses sind:
- Die Entgiftung, indem der Wirkstoff in besser ausscheidbare (hydrophilere) Metaboliten umgewandelt wird.
- Die Aktivierung eines Prodrugs, bei der eine inaktive Vorstufe erst im Körper in den eigentlich wirksamen Arzneistoff umgewandelt wird.
Exkretion (Ausscheidung)
Die Exkretion ist der letzte Schritt, bei dem der Arzneistoff und seine Metaboliten aus dem Körper entfernt werden. Die Effizienz dieses Prozesses wird durch die Clearance beschrieben. Die primären Ausscheidungswege sind:
- Renale Exkretion: Ausscheidung über die Nieren mit dem Urin.
- Biliäre Exkretion: Ausscheidung über die Galle mit dem Stuhl.