⭕ •• klinische Untersuchung der Lunge

Klinische Lungenuntersuchung: Audiovisuelle MindMap für Mediziner. Das Wichtigste effizient zur Prüfungsvorbereitung lernen.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Inspektion der Lunge

Die Inspektion, also das Betrachten des Brustkorbs (Thorax), ist der erste Schritt der Lungenuntersuchung. Hierbei wird auf die Thoraxform, die Symmetrie und die Atembewegungen geachtet. Pathologische Formen wie ein Fassthorax (oft bei COPD), eine Trichterbrust oder eine Kielbrust können auf chronische Erkrankungen hinweisen.

Atembewegung und Hautzeichen

Die Beobachtung der Atmung ist entscheidend. Wichtige Befunde umfassen:

  • Der Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (z.B. am Hals) ist ein kritisches Zeichen und deutet auf eine schwere Atemnot (Dyspnoe) hin.
  • Asymmetrische Atembewegungen, eine erhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe) oder sichtbare Einziehungen der Haut zwischen den Rippen sind ebenfalls wichtige pathologische Zeichen.
  • Eine bläuliche Verfärbung der Haut oder Lippen (Zyanose) signalisiert einen Sauerstoffmangel.

Palpation des Thorax

Bei der Palpation wird der Brustkorb abgetastet, um Vibrationen und Schmerzhaftigkeit zu beurteilen.

Stimmfremitus

Der Stimmfremitus bezeichnet die Vibrationen der Brustwand, die beim tiefen Sprechen des Patienten (klassischerweise "99") entstehen. Die Beurteilung erfolgt im Seitenvergleich.

  • Ein verstärkter Stimmfremitus ist ein typischer Befund bei einer Gewebeverdichtung, wie sie bei einer Lungenentzündung (Pneumonie) vorliegt.
  • Ein abgeschwächter oder aufgehobener Stimmfremitus deutet auf eine Barriere zwischen Lunge und Brustwand hin, beispielsweise durch einen Pleuraerguss (Flüssigkeit), einen Pneumothorax (Luft) oder eine Atelektase (kollabierter Lungenabschnitt).

Zusätzlich wird durch leichten Druck auf den Thorax eine mögliche Schmerzhaftigkeit, z.B. bei Rippenfrakturen, geprüft.

Perkussion der Lunge

Durch das Beklopfen (Perkussion) des Brustkorbs wird die Dichte des darunterliegenden Gewebes anhand des Klopfschalls eingeschätzt. Der normale Befund über einer gesunden, lufthaltigen Lunge ist ein "sonorer" Klopfschall.

Pathologischer Klopfschall

  • Ein gedämpfter Klopfschall (kurz, leise) entsteht, wenn sich Flüssigkeit oder festes Gewebe in der Lunge oder im Pleuraspalt befindet. Dies ist ein klassisches Zeichen für einen Pleuraerguss oder eine Pneumonie.
  • Ein hypersonorer Klopfschall (laut, hohl, "Schachtelton") weist auf einen erhöhten Luftgehalt hin, typischerweise bei einem Lungenemphysem oder einem Pneumothorax.

Auskultation der Lunge

Das Abhören der Lunge mit dem Stethoskop ist der wichtigste Teil der Untersuchung. Man beurteilt das grundlegende Atemgeräusch sowie eventuell vorhandene Nebengeräusche.

Atem- und Nebengeräusche

Das normale Atemgeräusch wird als vesikulär bezeichnet. Pathologische Befunde sind ein abgeschwächtes Geräusch (z.B. bei Pleuraerguss) oder krankhafte Nebengeräusche, die entscheidende diagnostische Hinweise geben:

  • Feuchte Rasselgeräusche (RG): Dies sind diskontinuierliche, "blubbernde" Geräusche, die durch Flüssigkeit in den Alveolen oder Bronchien entstehen (z.B. bei Lungenödem, Pneumonie).
  • Trockene Rasselgeräusche (Giemen, Brummen): Dies sind kontinuierliche, musikalische Geräusche, die durch eine Verengung der Atemwege verursacht werden. Ein hochfrequentes Pfeifen (Giemen) ist typisch für Asthma oder COPD, während ein niederfrequentes Brummen auf zähen Schleim in den großen Atemwegen hindeutet.
  • Pleurareiben: Ein "lederknarrendes", atemabhängiges Geräusch, das bei einer Entzündung des Brustfells (Pleuritis) auftritt.