🟠 Kniegelenk/Knie / Genu / Articulation genus

Kniegelenk Mindmap: Wichtigstes fĂŒr PrĂŒfungen im Medizinstudium & fĂŒr Ärzte. Anatomie, Biomechanik & Pathologien kompakt erklĂ€rt. Effiziente Vorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Kniegelenk (Articulatio genus)

Das Kniegelenk, auch als Knie oder lateinisch Genu bzw. Articulatio genus bezeichnet, ist das grĂ¶ĂŸte und komplexeste Gelenk des menschlichen Körpers. Es verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia) und der Kniescheibe (Patella).

Bestandteile des Kniegelenks

Das Kniegelenk setzt sich aus mehreren knöchernen und weichteiligen Strukturen zusammen, die fĂŒr StabilitĂ€t und Beweglichkeit sorgen:

  • Knöcherne Gelenkpartner:
    • Distales Femur (Oberschenkelknochen) mit seinen GelenkflĂ€chen, den Femurkondylen.
    • Proximale Tibia (Schienbein) mit dem Tibiaplateau als GelenkflĂ€che.
    • Patella (Kniescheibe), die als Sesambein in die Sehne des Oberschenkelstreckmuskels eingelagert ist.
  • Weichteilstrukturen:
    • Die Menisken (Innen- und Außenmeniskus) als C-förmige Knorpelscheiben, die als StoßdĂ€mpfer dienen.
    • Die KreuzbĂ€nder (vorderes und hinteres) zur zentralen Stabilisierung.
    • Die SeitenbĂ€nder (mediales und laterales Kollateralband) zur seitlichen Stabilisierung.
    • Die Gelenkkapsel, die das Gelenk umschließt.

Pathologie des Kniegelenks

Aufgrund seiner komplexen Struktur und der hohen mechanischen Belastung ist das Kniegelenk anfĂ€llig fĂŒr eine Vielzahl von Erkrankungen und Verletzungen.

  • Gonarthrose: Eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den Verschleiß des Gelenkknorpels gekennzeichnet ist.
  • Achsfehlstellungen:
    • Genu valgum: Umgangssprachlich als "X-Beine" bekannt, eine Fehlstellung, bei der die Knie nach innen abweichen.
    • Genu varum: Umgangssprachlich als "O-Beine" bekannt, eine Fehlstellung, bei der die Knie nach außen weisen.

KreuzbÀnder (Ligamenta cruciata)

Die KreuzbĂ€nder sind die zentralen Stabilisatoren des Kniegelenks und verhindern eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Verschiebung von Oberschenkel und Schienbein gegeneinander.

Vorderes Kreuzband (VKB)

Das vordere Kreuzband (lateinisch: Ligamentum cruciatum anterius, AbkĂŒrzungen: VKB, LCA, engl. ACL) ist entscheidend fĂŒr die vordere StabilitĂ€t. Eine Ruptur ist eine hĂ€ufige Sportverletzung und kann Teil der "Unhappy Triad" sein, einer schweren Kombinationsverletzung von vorderem Kreuzband, Innenmeniskus und medialem Seitenband.

Hinteres Kreuzband (HKB)

Das hintere Kreuzband (lateinisch: Ligamentum cruciatum posterius, AbkĂŒrzungen: HKB, LCP, engl. PCL) ist krĂ€ftiger als das vordere und sichert das Gelenk gegen eine Verschiebung nach hinten. Eine hĂ€ufige Pathologie ist die Kreuzbandruptur (Kreuzbandriss).

SeitenbÀnder (KollateralbÀnder)

Die SeitenbÀnder stabilisieren das Kniegelenk in der Frontalebene gegen seitliche KrÀfte (Varus- und Valgusstress).

Mediales Seitenband (Innenband)

Das mediale Kollateralband (Ligamentum collaterale tibiale, MCL) verlÀuft an der Innenseite des Knies. Es ist ebenfalls hÀufig bei der "Unhappy Triad" mitverletzt.

Laterales Seitenband (Außenband)

Das laterale Kollateralband (Ligamentum collaterale fibulare, LCL) verlĂ€uft an der Außenseite des Knies. Verletzungen können zu einer lateralen InstabilitĂ€t fĂŒhren. Typische Pathologien sind Seitenbandverletzungen wie die Seitenbandruptur oder -distorsion.

Menisken (Menisci)

Die Menisken sind halbmondförmige Knorpelscheiben, die als StoßdĂ€mpfer fungieren und die GelenkflĂ€chenkongruenz verbessern.

Strukturen der Menisken

  • Innenmeniskus (Meniscus medialis): Ist mit dem medialen Seitenband und der Gelenkkapsel verwachsen, was ihn weniger beweglich und anfĂ€lliger fĂŒr Verletzungen macht. Er ist ein Bestandteil der "Unhappy Triad".
  • Außenmeniskus (Meniscus lateralis): Ist kleiner und beweglicher als der Innenmeniskus.
  • Vorderhorn und Hinterhorn: Bezeichnen den vorderen bzw. hinteren Ansatzpunkt der Menisken an der Tibia.

Eine hĂ€ufige Pathologie ist die MeniskuslĂ€sion oder Meniskusruptur, die oft zu Schmerzen, Blockaden und einem erhöhten Risiko fĂŒr Gonarthrose fĂŒhrt.

Fossa poplitea (Kniekehle)

Die Fossa poplitea ist die rautenförmige Grube an der RĂŒckseite des Kniegelenks. Sie enthĂ€lt wichtige Leitungsbahnen wie die Arteria poplitea, deren Puls hier als Teil des peripheren Pulsstatus getastet werden kann. Eine typische pathologische VerĂ€nderung in diesem Bereich ist die Baker-Zyste, eine mit GelenkflĂŒssigkeit gefĂŒllte Aussackung der Gelenkkapsel.