🟡 kaliumsparende Diuretika
Kaliumsparende Diuretika: Wirkmechanismen & Anwendung. Effiziente MindMap für Medizinstudium & Ärzte. Optimale Prüfungsvorbereitung.
Kaliumsparende Diuretika
Kaliumsparende Diuretika sind eine Wirkstoffgruppe, die vor allem zur Reduktion der Kaliumausscheidung eingesetzt wird. Ihr diuretischer Effekt ist im Vergleich zu anderen Diuretika-Klassen eher gering.
Wirkstoffe
Zu den typischen Vertretern der kaliumsparenden Diuretika gehören:
- Amilorid (z.B. in Amiloretik®)
- Triamteren (z.B. in Triamteren comp®)
Obwohl Aldosteronantagonisten ebenfalls eine Erhöhung des Serumkaliums bewirken, werden sie pharmakologisch als eigene Gruppe betrachtet.
Wirkmechanismus
Kaliumsparende Diuretika entfalten ihre Wirkung durch die Hemmung des luminalen Natriumkanals (ENaC) im spätdistalen Tubulus und im Sammelrohr der Niere. Dies führt zu einer verminderten Rückresorption von Natrium und konsekutiv zu einer reduzierten Ausscheidung von Kalium. Die Hauptwirkung ist daher die Einsparung von Kalium, während die Zunahme der Wasser- und Natriumausscheidung (Natriurese) nur gering ausfällt.
Indikationen
Der Einsatz von kaliumsparenden Diuretika erfolgt fast ausschließlich in fester Kombination mit einem Thiaziddiuretikum wie Hydrochlorothiazid (HCT). Die Indikationen entsprechen denen der Thiazide, insbesondere bei der Therapie der arteriellen Hypertonie und bei Ödemen, wenn gleichzeitig ein Risiko für eine Hypokaliämie besteht oder dieser vorgebeugt werden soll.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)
Die häufigsten und klinisch relevantesten Nebenwirkungen umfassen:
- Hyperkaliämie: Die wichtigste und gefährlichste Nebenwirkung, insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion oder gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmern oder Sartanen.
- Metabolische Azidose
- Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Diarrhö
- Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Muskelkrämpfe
- Megaloblastäre Anämie (durch Folsäureantagonismus)
- Bei Triamteren: mögliche Beeinträchtigung der Glukosetoleranz und Photodermatosen
Kontraindikationen (KI)
Die Anwendung von kaliumsparenden Diuretika ist unter folgenden Bedingungen kontraindiziert:
- Bestehende Hyperkaliämie
- Ausgeprägte Niereninsuffizienz (GFR <30 ml/min) oder Leberinsuffizienz wegen der erhöhten Gefahr einer Hyperkaliämie
- Hypovolämie oder schwere Hyponatriämie
- Folsäuremangel
- Schwangerschaft und Stillzeit