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Insulin Mindmap: Alles Wichtige für Medizinstudenten & Ärzte. Typen, Wirkmechanismen, Anwendung. Effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Humaninsulin

Humaninsulin ist gentechnisch hergestelltes Insulin, das in seiner Molekülstruktur identisch mit dem vom menschlichen Pankreas produzierten Insulin ist. Es wird in zwei Hauptformen unterschieden: Normalinsulin und Intermediärinsulin.

Normalinsulin

Normalinsulin ist ein kurzwirksames Humaninsulin, das zur Abdeckung des prandialen (mahlzeitenbezogenen) Insulinbedarfs eingesetzt wird. Seine pharmakokinetischen Eigenschaften sind:

  • Wirkeintritt: nach 15–30 Minuten
  • Wirkmaximum: nach 1–3 Stunden
  • Wirkdauer: 4–8 Stunden

Aufgrund des verzögerten Wirkeintritts muss bei der Anwendung von Normalinsulin ein Spritz-Ess-Abstand von 15 bis 30 Minuten eingehalten werden.

Intermediärinsulin (NPH-Insulin)

Intermediärinsulin, auch als NPH-Insulin (Neutrales Protamin Hagedorn) bekannt, ist ein Verzögerungsinsulin, das zur Deckung des basalen Insulinbedarfs dient.

  • Wirkeintritt: nach 1–2 Stunden
  • Wirkmaximum: nach 4–8 Stunden
  • Wirkdauer: 12–20 Stunden

Insulinanaloga

Insulinanaloga sind ebenfalls gentechnisch hergestellt, weisen jedoch eine modifizierte Aminosäuresequenz auf. Diese Veränderung führt zu optimierten pharmakokinetischen Profilen im Vergleich zu Humaninsulinen.

Schnell wirksame Insulin-Analoga

Diese kurzwirksamen Analoga (z.B. Insulin lispro, Insulin aspart, Insulin glulisin) imitieren die physiologische postprandiale Insulinsekretion noch genauer als Normalinsulin.

  • Wirkeintritt: nach 5–15 Minuten
  • Wirkmaximum: nach 0,5–1,5 Stunden
  • Wirkdauer: 2–5 Stunden

Der entscheidende klinische Vorteil ist, dass bei diesen Analoga kein Spritz-Ess-Abstand notwendig ist, was die Flexibilität für den Patienten deutlich erhöht.

Langzeitinsuline

Langwirksame Analoga (z.B. Insulin glargin, Insulin detemir, Insulin degludec) sind für die Deckung des basalen Insulinbedarfs konzipiert und bieten eine längere und gleichmäßigere Wirkung als NPH-Insulin.

  • Wirkeintritt: nach 1–2 Stunden
  • Wirkdauer: bis zu 24 Stunden oder länger

Ihr Hauptmerkmal ist eine relativ konstante Wirkung ohne ausgeprägtes Wirkmaximum. Dies führt zu einem flacheren Wirkprofil („peakless“), was das Risiko für nächtliche Hypoglykämien signifikant senkt.

Mischinsulin

Mischinsuline sind Fertigpräparate, die ein schnell- oder kurzwirksames Insulin mit einem Intermediärinsulin in einem festen Verhältnis kombinieren (z.B. 70 % NPH-Insulin und 30 % Normalinsulin). Sie werden häufig in der konventionellen Insulintherapie (CT) eingesetzt.

Der wesentliche Nachteil von Mischinsulinen ist die geringe Flexibilität bei der Dosisanpassung, da die basale und die prandiale Komponente nicht unabhängig voneinander titriert werden können.

Insulinbedarf

Der tägliche Gesamtinsulinbedarf eines Erwachsenen liegt bei etwa 40–50 I.E. (Internationale Einheiten), was ungefähr 0,6–0,7 I.E. pro Kilogramm Körpergewicht entspricht. Dieser Bedarf wird physiologisch aufgeteilt:

  • Basalbedarf: Macht ca. 50 % des Gesamtbedarfs (ca. 20–25 I.E.) aus und deckt den Insulinbedarf unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Dieser wird durch Langzeit- oder Intermediärinsuline gedeckt.
  • Bolusbedarf (prandial): Die restlichen 50 % (ca. 20–25 I.E.) werden als Bolus zu den Mahlzeiten benötigt, um den Blutzuckeranstieg durch Kohlenhydrate zu regulieren. Hierfür werden schnell wirksame Analoga oder Normalinsulin verwendet.
  • Korrekturinsulin: Wird zusätzlich zum prandialen Bolus verabreicht, um einen bereits erhöhten Blutzuckerwert (Hyperglykämie) zu korrigieren.