Klinische Tests zum Nachweis eines subakromialen Impingement-Syndroms
Zur Diagnostik eines Impingement-Syndroms der Schulter werden spezifische klinische Provokationstests durchgeführt. Diese zielen darauf ab, durch gezielte Bewegungen den subakromialen Raum zu verengen und so die typischen Schmerzen auszulösen, die auf eine Einklemmung von Strukturen wie der Supraspinatussehne oder der Bursa subacromialis hindeuten.
Painful Arc-Test (Schmerzhafter Bogen)
Bei diesem Test wird der gestreckte Arm des Patienten aktiv oder passiv abduziert, um Schmerzen zu provozieren. Die Lokalisation des Schmerzes während des Bewegungsbogens gibt Hinweise auf die Ursache.
- Schmerzen bei einer Abduktion zwischen 60° und 120° (sogenannter "mittlerer schmerzhafter Bogen") sind ein klassisches Zeichen für ein subakromiales Impingement, beispielsweise der Supraspinatussehne.
- Treten Schmerzen erst bei einer Abduktion zwischen 120° und 170° auf ("oberer schmerzhafter Bogen"), deutet dies eher auf eine Pathologie im Bereich des Akromioklavikulargelenks (AC-Gelenk) hin.
Neer-Test
Der Neer-Test ist eine spezifische Variante des Painful Arc. Hierbei fixiert der Untersucher die Skapula des Patienten mit einer Hand, um Ausweichbewegungen zu unterbinden, während der gestreckte Arm passiv abduziert wird.
- Ein positiver Testbefund, charakterisiert durch Schmerzen im Bereich von 60° bis 120° Abduktion, weist ebenfalls stark auf ein subakromiales Impingement hin.
Hawkins-Kennedy-Test
Bei diesem Test wird der Arm des Patienten in 90° Abduktion und etwa 20° Anteversion positioniert. Anschließend führt der Untersucher eine forcierte Innenrotation im Schultergelenk durch.
- Das Auftreten von Schmerzen während der Innenrotation gilt als positives Zeichen für ein Impingement, bei dem typischerweise die Rotatorenmanschette oder die subakromiale Bursa betroffen sind.