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🟠 • Hyperkaliämie, Pseudohyperkaliämie

Mindmap: Hyperkaliämie & Pseudohyperkaliämie. Kompaktes Wissen für Medizinstudium & Ärzte. Prüfungsrelevant, effizient aufbereitet.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Hyperkaliämie: Definition und Einteilung

Eine Hyperkaliämie bezeichnet eine pathologisch erhöhte Konzentration von Kalium im Blut. Die genauen Grenzwerte sind nicht einheitlich definiert, jedoch spricht man in der Regel von einer Hyperkaliämie bei einem Serum-Kaliumwert von ≥ 5,0–5,2 mmol/l. Die Störung wird basierend auf dem Kaliumspiegel in drei Schweregrade eingeteilt:

Milde Formen verlaufen oft asymptomatisch, während schwere Hyperkaliämien zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand führen können.

Ursachen (Ätiologie)

Die häufigsten Ursachen für eine Hyperkaliämie lassen sich in drei Hauptmechanismen unterteilen:

Diagnostik der Hyperkaliämie

Die Diagnostik umfasst neben der Bestimmung des Serum-Kaliums eine umfassende Laboranalyse (Blutgasanalyse, Nierenwerte, Elektrolyte) und vor allem die Ableitung eines Elektrokardiogramms (EKG).

Typische EKG-Veränderungen

Das EKG ist entscheidend zur Beurteilung der kardialen Auswirkungen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass EKG-Veränderungen auch bei schweren Hyperkaliämien fehlen können. Typische Befunde sind:

Therapie der schweren Hyperkaliämie

Eine schwere Hyperkaliämie (≥ 6,5 mmol/l) oder eine symptomatische Hyperkaliämie mit EKG-Veränderungen ist ein medizinischer Notfall, der eine sofortige stationäre Behandlung erfordert.

Notfalltherapeutische Maßnahmen

Die Notfalltherapie verfolgt drei Hauptziele, die oft simultan eingeleitet werden:

  1. Kardiale Membranstabilisierung: Die wichtigste Sofortmaßnahme bei EKG-Veränderungen ist die intravenöse Gabe von Calciumgluconat (z.B. 30 ml 10 %ige Lösung i.v.). Dies antagonisiert die kardiotoxischen Effekte des Kaliums am Herzen, senkt jedoch nicht den Serum-Kaliumspiegel.
  2. Verschiebung von Kalium nach intrazellulär: Um den Kaliumspiegel im Blut schnell zu senken, wird eine Insulin-Glukose-Infusion (z.B. 10 IE Insulin mit 25 g Glukose) verabreicht. Zusätzlich können Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol (inhalativ) eingesetzt werden, um Kalium in die Zellen zu verschieben.
  3. Elimination von Kalium aus dem Körper: Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) fördern die renale Kaliumausscheidung, sofern die Nierenfunktion erhalten ist. Bei terminaler Niereninsuffizienz oder therapierefraktärer Hyperkaliämie ist eine Notfall-Hämodialyse die effektivste Methode zur Kaliumelimination.

Differentialdiagnose: Pseudohyperkaliämie

Was ist eine Pseudohyperkaliämie?

Eine Pseudohyperkaliämie bezeichnet einen laborchemisch falsch hohen Kaliumwert, der nicht der tatsächlichen Konzentration im Blut des Patienten entspricht. Der gemessene Wert liegt dabei typischerweise > 0,4 mmol/l über dem tatsächlichen Plasmaspiegel.

Ursachen und Vorgehen

Die Ursache ist eine in-vitro-Hämolyse, also ein Zerfall von Blutzellen nach der Blutentnahme. Häufige Fehlerquellen sind:

Besteht der Verdacht auf eine Pseudohyperkaliämie, insbesondere bei einem asymptomatischen Patienten ohne EKG-Veränderungen, ist eine umgehende Wiederholung der Blutuntersuchung unter korrekten Abnahmebedingungen zwingend erforderlich, um unnötige und potenziell schädliche Therapien zu vermeiden.

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