🟡 Hirnödem
Hirnödem MindMap: Kompaktes Wissen für Medizinstudium & Ärzte. Ursachen, Diagnose, Therapie, ICP – alles Wichtige für effiziente Prüfungsvorbereitung.
Hirnödem
Ein Hirnödem ist definiert als eine pathologische, intra- oder extrazelluläre Flüssigkeitseinlagerung im Gehirn. Diese Ansammlung führt zu einer Zunahme des Hirnvolumens und ist eine wesentliche Ursache für die Erhöhung des intrakraniellen Drucks (ICP).
Formen und Ursachen
Die genaue Ursache und Art des Ödems sind entscheidend für die Wahl der Therapie. Basierend auf den im medizinischen Kontext verfügbaren Informationen lassen sich folgende relevante Formen unterscheiden:
- Vasogenes Ödem: Diese Form entsteht durch eine Störung der Blut-Hirn-Schranke, wodurch Flüssigkeit aus den Gefäßen in das umliegende Hirngewebe austritt. Häufige Auslöser sind maligne Tumoren oder eine bakterielle Meningitis.
- Zytotoxisches Ödem: Hierbei schwellen die Gehirnzellen selbst an, typischerweise infolge einer Ischämie oder Hypoxie (z.B. bei einem Schlaganfall).
- Interstitielles Ödem: Entsteht durch eine Störung des Liquorabflusses (z.B. bei einem Verschluss-Hydrozephalus), wodurch Liquor in das Hirngewebe gepresst wird.
Therapie des Hirnödems
Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und der spezifischen Form des Ödems. Ziel ist die Reduktion des Hirnvolumens und die Senkung des Hirndrucks.
- Glukokortikoide: Diese werden spezifisch zur Behandlung des vasogenen Ödems eingesetzt, da sie die Blut-Hirn-Schranke abdichten. Eine wichtige Kontraindikation ist das Schädel-Hirn-Trauma (SHT), bei dem Glukokortikoide die Letalität nachweislich erhöhen.
- Osmotisch wirksame Substanzen: Zur allgemeinen Hirndrucksenkung werden hypertone NaCl-Lösungen oder Mannitol verwendet. Diese entziehen dem Hirngewebe Wasser über einen osmotischen Gradienten. Vorsicht ist geboten wegen des möglichen Rebound-Effekts nach Absetzen der Therapie. Die Anwendung von Mannitol ist bei Vorliegen einer aktiven intrakraniellen Blutung kontraindiziert.