🟠 ∙∙ Hämatemesis (blutiges Erbrechen, Bluterbrechen), Kaffeesatzerbrechen

Hämatemesis (Bluterbrechen) Mindmap: Alles Wichtige für effiziente Prüfungsvorbereitung im Medizinstudium & für internationale Ärzte.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition: Was ist Hämatemesis?

Hämatemesis, auch als blutiges Erbrechen oder Bluterbrechen bekannt, ist ein Symptom, bei dem Blut oder Blutbestandteile erbrochen werden. Es ist ein typisches Anzeichen für eine Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt (obere GI-Blutung).

Einteilung und Erscheinungsbild

Das Aussehen des Erbrochenen gibt wichtige Hinweise auf die Art und Lokalisation der Blutung. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Formen:

Erbrechen von hellrotem Blut

Frisches, hellrotes Blut im Erbrochenen deutet auf eine akute, oft starke und arterielle Blutung hin. Die Blutungsquelle liegt dabei meist proximal, also im oberen Abschnitt des Verdauungstrakts wie der Speiseröhre oder dem Magen.

Kaffeesatzerbrechen

Beim Kaffeesatzerbrechen hat das Erbrochene ein schwarz-braunes, kaffeesatzartiges Aussehen. Dies entsteht, wenn das Blut über einen längeren Zeitraum mit der Magensäure in Kontakt war. Die Salzsäure im Magen wandelt das Hämoglobin im Blut zu Hämatin um, was die dunkle Farbe verursacht. Kaffeesatzerbrechen deutet oft auf eine langsamere Sickerblutung oder eine weiter distal (z.B. im Zwölffingerdarm) gelegene Blutungsquelle hin.

Diagnostik bei Bluterbrechen

Hämatemesis ist grundsätzlich als medizinischer Notfall zu betrachten, der eine sofortige Abklärung und Behandlung erfordert. Das diagnostische Vorgehen konzentriert sich auf die Stabilisierung des Patienten und die Identifizierung der Blutungsquelle.

  • Notfall-Anamnese und Untersuchung: Zunächst wird durch eine schnelle Anamnese die Blutmenge abgeschätzt. Entscheidend ist die sofortige Überprüfung der Vitalparameter (Puls, Blutdruck), um festzustellen, ob ein lebensbedrohlicher hämorrhagischer Schock besteht oder droht.
  • Gastroskopie (Magenspiegelung): Es besteht eine dringende Notfall-Indikation für eine Gastroskopie. Diese Untersuchung ist der Goldstandard, da sie nicht nur die genaue Lokalisation der Blutungsquelle ermöglicht, sondern gleichzeitig auch eine therapeutische Blutstillung erlaubt.

Therapie der Hämatemesis

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Zustand des Patienten und erfolgt analog zur Therapie der oberen GI-Blutung.

Kausale Therapie

Die wichtigste Maßnahme ist die umgehende endoskopische bzw. gastroskopische Blutstillung direkt an der identifizierten Blutungsquelle.

Symptomatische Therapie

Je nach Ausmaß des Blutverlusts sind unterstützende Maßnahmen zur Kreislaufstabilisierung notwendig:

  • Volumenersatztherapie mittels Infusionen.
  • Gabe von Bluttransfusionen bei signifikantem Blutverlust und instabilen Vitalzeichen.

Wichtige Differenzialdiagnosen

Bluterbrechen (Hämatemesis) muss sorgfältig von Bluthusten (Hämoptyse oder Hämoptoe) unterschieden werden, bei dem das Blut aus den Atemwegen und nicht aus dem Magen-Darm-Trakt stammt.