🔵 Euler-Liljestrand-Reflex/-Mechanismus
Euler-Liljestrand-Reflex: Physiologie, Pathologie, Therapie. Wichtige Fakten für Medizinstudium & Ärzte zur effizienten Prüfungsvorbereitung.
Euler-Liljestrand-Reflex/-Mechanismus
Der Euler-Liljestrand-Mechanismus, auch als hypoxische pulmonale Vasokonstriktion (HPV) bekannt, ist ein physiologischer Reflex zur Optimierung der Lungendurchblutung. Er beschreibt die Fähigkeit der Lungengefäße, auf einen lokalen Sauerstoffmangel (Hypoxie) mit einer Gefäßverengung (Vasokonstriktion) zu reagieren. Dieser Prozess erhöht den lokalen Strömungswiderstand und leitet das Blut von schlecht belüfteten Lungenabschnitten zu besser belüfteten Arealen um. Ziel ist es, ein möglichst optimales Verhältnis von Belüftung zu Durchblutung aufrechtzuerhalten.
Ventilations-Perfusions-Verhältnis der Lunge
Das Ventilations-Perfusions-Verhältnis (V/Q-Quotient) ist ein zentraler Parameter zur Beurteilung der Effizienz des Gasaustausches in der Lunge. Es setzt die alveoläre Ventilation (Belüftung) ins Verhältnis zum Blutfluss (Perfusion).
- Formel: Alveoläre Ventilation (ca. 4 l/min) geteilt durch den Blutfluss (ca. 5 l/min)
- Normalwert: ca. 0,8
Jede signifikante Abweichung von diesem Wert deutet auf eine Verteilungsstörung hin, die den Gasaustausch beeinträchtigt. Man unterscheidet dabei zwei grundlegende Störungen:
- Funktioneller Totraum: Lungenareale werden zwar ventiliert, aber nicht ausreichend durchblutet. In diesem Totraum findet kein effektiver Gasaustausch statt.
- Funktioneller Shunt: Lungenareale werden zwar durchblutet, aber nicht ausreichend ventiliert. Das Blut fließt durch diese Abschnitte, ohne mit Sauerstoff angereichert (oxygeniert) zu werden, was zu einer Hypoxämie führt.