🟡 Erythrozyturie

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition und Abgrenzung der Erythrozyturie

Die Erythrozyturie bezeichnet das grundsätzliche Vorhandensein von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Urin. Sie ist von der Hämaturie zu unterscheiden, welche spezifisch eine Erythrozytenausscheidung beschreibt, die über dem physiologischen Normbereich liegt. Somit ist jede klinisch relevante Hämaturie eine Form der Erythrozyturie, aber nicht jeder Nachweis von Erythrozyten im Urin ist pathologisch.

Diagnostische Bedeutung der Erythrozytenmorphologie

Die mikroskopische Untersuchung des Urinsediments ist ein zentraler Schritt in der Diagnostik, um die Ursache einer Erythrozyturie zu lokalisieren. Die Form (Morphologie) der nachgewiesenen Erythrozyten gibt entscheidende Hinweise auf den Ort der Blutung.

Eumorphe (isomorphe) Erythrozyten

Der Nachweis von morphologisch normalen, also intakten Erythrozyten im Urin, deutet auf eine postglomeruläre Blutungsquelle hin. Die Blutung stammt in diesem Fall aus einem Bereich nach den Nierenkörperchen (Glomeruli), beispielsweise aus dem Nierenbecken, den Harnleitern, der Harnblase oder der Harnröhre.

Dysmorphe Erythrozyten

Der Nachweis von dysmorphen, also verformten und strukturell geschädigten Erythrozyten, ist ein starker Indikator für eine glomeruläre Ursache. Diese charakteristische Schädigung entsteht, wenn die Erythrozyten durch die glomeruläre Basalmembran gepresst werden, was typischerweise bei Glomerulonephritiden der Fall ist. Eine besonders spezifische Form dysmorpher Erythrozyten sind die sogenannten Akanthozyten, deren Anwesenheit eine glomeruläre Erkrankung sehr wahrscheinlich macht.

Quantifizierung und klinische Einteilung

Abhängig von der Menge der Erythrozyten wird die Erythrozyturie klinisch in eine Mikro- oder Makrohämaturie eingeteilt:

  • Mikrohämaturie: Hierbei handelt es sich um eine geringe Menge an Blut im Urin, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Der Nachweis erfolgt mikroskopisch, wobei ein Befund von mehr als 2 Erythrozyten pro Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung als Grenzwert gilt.
  • Makrohämaturie: Dies beschreibt eine mit dem bloßen Auge sichtbare Rotfärbung des Urins. Eine solche Verfärbung tritt in der Regel erst ab einer Konzentration von circa 25.000 Erythrozyten pro Mikroliter (µl) auf.