🟠 Ekzem, atopisches Ekzem, allergisches Kontaktekzem, Windeldermatitis, seborrhoisches Säuglingsekzem
Ekzem: Mindmap zur Pathophysiologie, Diagnose & Therapie. Essentielles Wissen für Medizinstudium & Ärzte-Prüfungsvorbereitung.
Ekzem: Definition und klinisches Bild
Ein Ekzem ist eine nichtinfektiöse Entzündungsreaktion der Haut. Das klinische Bild variiert je nach Stadium: Akut manifestiert es sich durch Papulovesikel (kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen) auf gerötetem Grund. Bei chronischen Verläufen kommt es zur Lichenifikation, einer flächenhaften Verdickung der Haut. Juckreiz ist ein zentrales und oft belastendes Leitsymptom.
Spezifische Formen des Ekzems
In der Dermatologie werden verschiedene Ekzemformen unterschieden, die sich in Ursache, Lokalisation und typischem Alter des Auftretens unterscheiden.
Atopisches Ekzem
Das atopische Ekzem, oft auch als Neurodermitis bezeichnet, ist eine chronische Hauterkrankung, die besonders im Kindesalter beginnt. Hauptmerkmale sind:
- Starker Juckreiz ist das vorherrschende Symptom.
- Tritt typischerweise bei Kindern ab dem 3. Lebensmonat auf.
- Die Symptomatik und die Lokalisation der Hautveränderungen sind stark vom Lebensalter abhängig (z.B. Beugenekzeme bei älteren Kindern).
Allergisches Kontaktekzem
Diese Ekzemform wird durch eine allergische Reaktion vom Spättyp (Typ-IV-Allergie) auf ein spezifisches Allergen ausgelöst. Sie ist bei Kindern seltener als bei Erwachsenen. Das entscheidende diagnostische Kriterium ist:
- Die Hautveränderungen sind streng auf den Bereich des direkten Allergenkontaktes beschränkt.
Windeldermatitis (Toxisches Kontaktekzem)
Die Windeldermatitis ist eine sehr häufige, irritativ-toxische Hautreaktion im Säuglings- und Kleinkindalter, die durch das feucht-warme Milieu in der Windel begünstigt wird. Wichtige Charakteristika sind:
- Die Hautveränderungen treten ausschließlich in der Windelregion auf.
- Eine Superinfektion, häufig mit dem Hefepilz Candida albicans, ist eine typische und wichtige Komplikation, die das klinische Bild verschlimmern kann.
Seborrhoisches Säuglingsekzem
Das seborrhoische Ekzem des Säuglings unterscheidet sich vom atopischen Ekzem vor allem durch den früheren Beginn und die spezifische Lokalisation. Es ist in der Regel nicht mit starkem Juckreiz verbunden.
- Tritt charakteristischerweise vor dem 3. Lebensmonat auf.
- Typische Lokalisationen sind der behaarte Kopf (als "Kopfgneis" bekannt), das Gesicht, der Stamm, intertriginöse Bereiche (Hautfalten) und die Windelregion.