🟠 • Effloreszenzen (Hautveränderungen)

Effloreszenzen: Mindmap für Medizinstudium & Ärzte. Wichtige Klassifikation, Ursachen, Diagnose von Hautveränderungen. Optimal für Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Primäreffloreszenzen

Primäreffloreszenzen sind Hautveränderungen, die als erste Manifestation einer Erkrankung auf zuvor gesunder Haut entstehen. Sie bilden die Grundlage der dermatologischen Diagnostik.

Macula (Fleck)

Eine Macula ist eine umschriebene Farbveränderung der Haut, die nicht über das Hautniveau erhaben ist. Sie ist nicht tastbar und kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. ein Nävus (Muttermal).

Papel (Knötchen)

Eine Papel ist eine kleine, tastbare und erhabene Substanzvermehrung der Haut mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm. Wichtig ist, dass sie keine Flüssigkeit enthält. Fließen mehrere Papeln zusammen, spricht man von einer Plaque.

Nodus (Knoten)

Ein Nodus ist eine größere, tastbare und feste Substanzvermehrung, die einen Durchmesser von 5 mm oder mehr aufweist. Im Gegensatz zur Papel reicht der Knoten tiefer in die Dermis oder Subkutis.

Vesikel (Bläschen)

Ein Vesikel ist eine mit Flüssigkeit (Serum oder Blut) gefüllte, erhabene Läsion mit einem Durchmesser von weniger als 5 mm. Je nach Lokalisation in der Epidermis kann das Bläschen schlaff (intraepidermal) oder prall-gespannt (subepidermal) sein.

Bulla (Blase)

Eine Bulla ist im Wesentlichen ein großes Vesikel. Es handelt sich um eine große, flüssigkeitsgefüllte Blase mit einem Durchmesser von 5 mm oder mehr.

Pustel (Eiterbläschen)

Eine Pustel ist ein sichtbar mit Eiter gefülltes, oberflächliches Bläschen. Sie ist ein typisches Merkmal für entzündliche Prozesse wie bei der Acne vulgaris oder einer Follikulitis.

Quaddel (Urtica)

Die Quaddel ist eine scharf begrenzte, flüchtige, flach-erhabene und juckende Hautveränderung, die durch ein Ödem in der Dermis entsteht. Sie besteht typischerweise nur für wenige Stunden (maximal 24 Stunden). Ein entscheidendes diagnostisches Kriterium ist, dass die Rötung bei Druck (z.B. mit einem Glasspatel) abblasst.

Weitere Primäreffloreszenzen

  • Komedonen: Mit Keratin und Talg gefüllte, erweiterte Haarfollikel. Sie sind die Leiteffloreszenz der Acne vulgaris.
  • Plaque: Eine flächenhafte, plattenartige Erhebung, die durch das Zusammenfließen (Konfluenz) von Papeln entsteht.
  • Striae distensae (Dehnungsstreifen): Streifenförmige, atrophische Hautveränderungen, die durch eine Überdehnung des Bindegewebes entstehen.

Sekundäreffloreszenzen

Sekundäreffloreszenzen entwickeln sich im Verlauf einer Erkrankung aus Primäreffloreszenzen oder entstehen durch äußere Einwirkungen wie Kratzen oder Infektionen.

Schuppe (Squama)

Eine Schuppe ist eine sichtbare, sich ablösende Hornlamelle der obersten Hautschicht (Epidermis). Eine verstärkte Schuppung (Desquamation) deutet auf eine gestörte Verhornung hin.

Kruste (Crusta)

Eine Kruste bildet sich durch eingetrocknetes Sekret wie Serum, Eiter oder Blut auf der Hautoberfläche, beispielsweise nach dem Aufplatzen von Bläschen oder Pusteln.

Erosion

Eine Erosion ist ein oberflächlicher Substanzdefekt, der ausschließlich die Epidermis betrifft. Da die Basalmembran intakt bleibt, heilt sie narbenlos ab.

Ulkus (Geschwür)

Im Gegensatz zur Erosion ist ein Ulkus ein tiefer Substanzdefekt, der mindestens bis in die Dermis oder sogar die Subkutis reicht. Die Heilung erfolgt immer unter Bildung einer Narbe.

Rhagade (Schrunde)

Eine Rhagade ist ein schmaler, spaltförmiger und oft schmerzhafter Einriss der Haut, der alle Schichten der Epidermis durchdringt. Sie tritt typischerweise an Stellen auf, die starker Dehnung ausgesetzt und wenig elastisch sind (z.B. Mundwinkel, Fersen).

Atrophie

Eine Atrophie bezeichnet den Schwund von Hautgewebe, der zu einer sicht- und tastbaren Ausdünnung der Haut führt. Die Haut erscheint dünn, verletzlich und oft gefältelt (sog. "Zigarettenpapierhaut").

Narbe (Cicatrix)

Eine Narbe ist das Resultat der Heilung eines tiefen Hautdefekts und besteht aus faserreichem Ersatzgewebe. Im Gegensatz zu gesunder Haut fehlen ihr Hautanhangsgebilde wie Haare oder Schweißdrüsen.

Weitere Sekundäreffloreszenzen

  • Exkoriation: Ein oft durch Kratzen verursachter Hautdefekt, der bis in die obere Dermis reicht und mit punktförmigen Blutungen einhergeht.
  • Lichenifikation: Eine flächenhafte Verdickung und Vergröberung des Hautreliefs, meist als Folge von chronischem Reiben bei starkem Juckreiz.
  • Petechien: Kleine, punktförmige Einblutungen. Im Gegensatz zu einem Erythem sind sie bei Druck mit einem Glasspatel nicht wegdrückbar.
  • Zyste: Ein durch eine Epithelauskleidung abgekapselter Hohlraum, der mit Flüssigkeit oder breiigem Material gefüllt ist.