🟠⚠️ • Epiduralhämatom / Epiduralblutung (EDH)

Epiduralhämatom (EDH) MindMap: Das Wichtigste kompakt für Medizinstudium & Ärzte. Effiziente Prüfungsvorbereitung zu Symptomen, Diagnose, Therapie.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Epiduralhämatom (EDH): Definition und Pathophysiologie

Ein Epiduralhämatom (EDH), auch als Epiduralblutung bezeichnet, ist eine Blutansammlung im Epiduralraum, also zwischen der inneren Schicht des Schädelknochens (Lamina interna) und der harten Hirnhaut (Dura mater). Die Blutungsquelle ist typischerweise eine arterielle Verletzung, meist der Meningealarterien. Aufgrund des arteriellen Ursprungs besteht die akute Gefahr einer massiven und schnellen Hirndrucksteigerung, die unbehandelt zur Einklemmung des Gehirns und zum Tod führen kann.

Ätiologie und Epidemiologie

Das EDH ist eine relativ seltene Form der intrakraniellen Blutung, die vor allem bei jüngeren Patienten auftritt. Die Ursache ist fast immer traumatisch, typischerweise im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) mit Schädelfraktur.

Symptome und klinischer Verlauf

Die Symptomatik ist durch die raumfordernde Wirkung des Hämatoms bedingt. Häufige Anzeichen sind starke Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen und fokal-neurologische Ausfälle. Ein klassisches, wenn auch nicht immer vorhandenes, Merkmal ist der dreiphasige Verlauf:

  • Initialphase: Kurze Bewusstlosigkeit direkt nach dem Trauma.
  • Freies Intervall: Eine Phase, in der der Patient bei klarem Bewusstsein und relativ symptomarm ist.
  • Eintrübungsphase: Erneute, fortschreitende Bewusstseinseintrübung, begleitet von Kopfschmerzen, Pupillenstörungen (oft eine ipsilaterale Mydriasis durch Kompression des N. oculomotorius) und weiteren neurologischen Symptomen.

Da Epiduralhämatome nachbluten oder verzögert auftreten können, müssen Patienten mit SHT oder Schädelfrakturen für mindestens 24 Stunden stationär überwacht werden.

Diagnostik

Die Diagnose wird mittels einer nativen kranialen Computertomographie (CCT) gestellt. Dies ist der Goldstandard in der Notfalldiagnostik.

CCT-Befund

Im CCT zeigt sich das Epiduralhämatom als eine charakteristische bikonvexe, linsenförmige, hyperdense Raumforderung. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zum Subduralhämatom ist, dass das EDH die Schädelnähte (Suturen) typischerweise nicht überschreitet, da die Dura mater dort fest mit dem Knochen verwachsen ist.

Therapie

Ein symptomatisches Epiduralhämatom ist eine absolute Notfallindikation. Die Therapie zielt auf eine sofortige Druckentlastung des Gehirns ab.

Allgemeine und spezifische Maßnahmen

  • Überwachung auf einer Intensivstation (ITS).
  • Überprüfung der Blutgerinnung und gegebenenfalls deren Normalisierung. Dazu gehört das sofortige Absetzen von Antikoagulanzien.
  • Bei einem symptomatischen EDH ist die sofortige operative Entlastung mittels Kraniotomie indiziert. Dabei wird das Hämatom ausgeräumt und die Blutungsquelle versorgt.
  • Ein konservatives Vorgehen ist nur in seltenen Fällen bei sehr kleinen (Volumen < 30 ml), asymptomatischen Hämatomen und klinisch stabilen Patienten möglich. Dies erfordert jedoch eine engmaschige Überwachung mit ständiger Operationsbereitschaft.

Prognose

Die Prognose des Epiduralhämatoms ist bei rechtzeitiger Diagnose und operativer Therapie in der Regel gut, da das Hirngewebe selbst oft primär nicht schwer geschädigt ist.