🟠 Diagnose, Arbeitsdiagnose, Verdachtsdiagnose (VD), Differenzialdiagnose (DD)
Diagnose Mindmap: Arbeits-, Verdachts-, Differenzialdiagnose. Konzepte für effiziente Prüfungsvorbereitung im Medizinstudium.
Formen der medizinischen Diagnose: Von Arbeitsdiagnose bis Differenzialdiagnose
Im klinischen Alltag ist die Diagnose die Benennung einer Erkrankung, die als Ergebnis der Diagnostik festgestellt wird. Je nach Sicherheit der Befunde und Dringlichkeit der Behandlung werden verschiedene Diagnoseformen unterschieden, die für die weitere Vorgehensweise entscheidend sind.
Arbeitsdiagnose
Eine Arbeitsdiagnose ist eine vorläufige Diagnose für einen klinisch definierten Zustand, dessen endgültige Ursache noch durch weitere Untersuchungen geklärt werden muss. Das wesentliche Merkmal ist, dass auf Basis der Arbeitsdiagnose bereits eine Therapie eingeleitet werden kann oder muss, während parallel die Diagnosesicherung stattfindet.
- Beispiele: Typische Arbeitsdiagnosen sind das akute Koronarsyndrom, das akute Abdomen oder eine allgemeine Entwicklungsverzögerung bei einem Kleinkind.
Verdachtsdiagnose (VD)
Die Verdachtsdiagnose, im klinischen Jargon oft mit "VD" abgekürzt, wird gestellt, wenn die Befunde auf eine bestimmte Erkrankung hindeuten. Zur endgültigen Bestätigung sind jedoch weitere diagnostische Maßnahmen zwingend notwendig. Sie stellt eine begründete Vermutung dar, die es im weiteren Verlauf zu verifizieren oder zu widerlegen gilt.
Differenzialdiagnose (DD)
Eine Differenzialdiagnose (Abkürzung: DD) umfasst alle Erkrankungen, die als alternative Erklärung für die Symptome und Befunde eines Patienten infrage kommen. Sie wird formuliert, wenn der aktuelle Befund für mehrere mögliche Erkrankungen sprechen kann und zur Eingrenzung weitere diagnostische Schritte erforderlich sind.
- Klinische Anwendung: In der Praxis wird in der Regel eine führende Verdachtsdiagnose als wahrscheinlichste, aber noch nicht gesicherte Diagnose genannt, ergänzt um eine oder mehrere relevante Differenzialdiagnosen.