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🟡 ∙∙ degenerative Erkrankungen der Wirbeläule

Prüfungsrelevante MindMap: Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen für Medizinstudium & Ärzte. Patho, Diagnose & Therapie effizient lernen.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Terminologie und Definitionen degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen

Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule umfassen verschiedene Abnutzungserscheinungen. Der Oberbegriff für diese Veränderungen ist die Spondylosis deformans. Typisch sind morgendliche Schmerzen, die sich mit Bewegung bessern (Anlaufschmerz).

Spondylarthrose (Facettensyndrom)

Die Spondylarthrose, auch Wirbelgelenkarthrose oder Facettensyndrom genannt, bezeichnet degenerative Veränderungen spezifisch an den kleinen Zwischenwirbelgelenken (Facettengelenken).

Spondylose

Die Spondylose beschreibt degenerative Veränderungen direkt an den Wirbelkörpern, die durch knöcherne Ausziehungen (Spondylophyten) an den Wirbelkörperkanten gekennzeichnet sind.

Chondrose und Osteochondrose

Eine Chondrose ist eine Höhenminderung der Bandscheibe aufgrund degenerativer Prozesse. Wenn zu dieser Bandscheibendegeneration zusätzlich knöcherne Veränderungen der angrenzenden Wirbelkörper-Grund- und Deckplatten (z.B. Sklerosierung, Unregelmäßigkeiten) hinzukommen, spricht man von einer Osteochondrose.

Epidemiologie

Degenerative Wirbelsäulenveränderungen sind sehr häufig und ihre Prävalenz steigt mit dem Alter stark an. Radiologische Zeichen finden sich bei über 90 % der über 60-Jährigen. Wichtig ist die oft deutliche Diskrepanz zwischen dem radiologischen Befund und der klinischen Symptomatik, da viele Patienten trotz ausgeprägter Befunde asymptomatisch bleiben. Die Hauptmanifestation liegt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.

Lokalisation (Prädilektionsstellen)

Risikofaktoren

Zu den Hauptrisikofaktoren zählen das Alter, genetische Prädisposition, mechanische Über- und Fehlbelastungen (z.B. Adipositas, schwere körperliche Arbeit, langes Sitzen), Nikotinabusus und vorangegangene Traumata.

Symptomatik

Typische degenerative Symptome

Die Schmerzen sind typischerweise dumpf, tief, schwer lokalisierbar und belastungsabhängig (Kreuz- oder Nackenschmerz). Charakteristisch sind Anlaufschmerzen nach Ruhephasen und Ermüdungsschmerzen bei längerer Belastung. Lokale Befunde umfassen Druckschmerzhaftigkeit, paravertebrale Muskelverspannungen (Hartspann) und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Häufig tritt eine pseudoradikuläre Symptomatik auf, bei der Schmerzen ausstrahlen, sich aber nicht an ein Dermatom halten und keine objektivierbaren neurologischen Ausfälle (Paresen, Reflexabschwächung) vorliegen.

Symptome bei Komplikationen

Bei fortgeschrittener Erkrankung kann es zu Komplikationen mit spezifischen Symptomen kommen:

Diagnostik

Die Diagnostik basiert auf einer sorgfältigen Anamnese und einer umfassenden körperlichen sowie neurologischen Untersuchung. Die Bildgebung ist zentral zur Bestätigung der Diagnose und zum Ausschluss anderer Ursachen.

Therapie

Konservative Therapie

Die konservative Therapie ist die primäre Behandlungsstrategie mit den Zielen Schmerzreduktion, Funktionsverbesserung und Kräftigung der Rumpfmuskulatur.

Operative Therapie

Eine Operation wird bei Versagen der konservativen Therapie oder bei Vorliegen spezifischer, schwerwiegender Symptome erwogen.

Absolute (Notfall-)Indikationen für eine Operation sind:

Relative Indikationen umfassen therapierefraktäre Schmerzen über 6-12 Wochen, eine Spinalkanalstenose mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität (z.B. stark verkürzte Gehstrecke) oder eine segmentale Instabilität (z.B. Wirbelgleiten).

Prognose

Der Verlauf ist chronisch-progredient mit intermittierenden Beschwerdephasen. Die meisten Patienten sprechen gut auf eine konservative Therapie an. Die degenerativen Veränderungen selbst sind nicht umkehrbar. Entscheidend für die Therapie ist der Leitsatz: Behandelt wird der symptomatische Patient, nicht der radiologische Befund.

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