🟠 CRP (C-reaktives Protein), hs-CRP (hochsensitives CRP)
CRP/hs-CRP Mindmap: Effiziente Prüfungsvorbereitung für Medizinstudium & Ärzte. Essentielles Wissen zu Entzündung, Diagnostik & Risiko.
C-reaktives Protein (CRP) und hochsensitives CRP (hs-CRP)
Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein in der Leber synthetisiertes Akute-Phase-Protein und dient als zentraler Entzündungswert im Blut. Es ist ein wichtiger Marker zur Erkennung und Verlaufsbeurteilung von Entzündungen und Infektionen.
Funktion und Struktur
Als Hauptmediator der Akute-Phase-Reaktion hat CRP mehrere Schlüsselfunktionen im Immunsystem:
- Aktivierung des Komplementsystems
- Förderung der Phagozytose durch Opsonierung von Pathogenen
- Bindung an Fc-Rezeptoren und Freisetzung proinflammatorischer Zytokine
CRP existiert in zwei Isoformen mit unterschiedlichen Wirkungen: dem tendenziell antiinflammatorischen, nativen pentameren CRP (nCRP) und dem proinflammatorischen, monomeren CRP (mCRP).
Referenzwerte und Interpretation
Die Interpretation der CRP-Werte ist stark vom klinischen Kontext abhängig. Die Verlaufskontrolle ist oft aussagekräftiger als ein einzelner Messwert. Die Kinetik ist schnell, mit einem Anstieg innerhalb von 6-12 Stunden und einer Halbwertszeit von ca. 19 Stunden.
Standard-CRP
- Physiologisch: < 5 mg/L. Dieser Wert schließt eine akute Entzündung weitgehend aus.
- Grenzwertig erhöht: 5-10 mg/L. Kann auf eine leichte Entzündungsreaktion hindeuten und erfordert je nach Klinik weitere Abklärung.
- Moderate Entzündung: 10-50 mg/L. Typisch für virale Infekte oder leichtere bakterielle Infektionen.
- Starke Entzündung: 50-100 mg/L. Deutlicher Hinweis auf eine bakterielle Infektion.
- Schwere systemische Entzündung: > 100 mg/L. Dieser Wert ist ein starker Indikator für schwere bakterielle Infektionen oder eine Sepsis.
Hochsensitives CRP (hs-CRP)
Der hs-CRP-Test misst sehr niedrige Konzentrationen und wird zur kardiovaskulären Risikostratifizierung verwendet:
- < 1 mg/L: Niedriges kardiovaskuläres Risiko.
- 1-3 mg/L: Mittleres kardiovaskuläres Risiko.
- > 3 mg/L: Hohes kardiovaskuläres Risiko.
Klinische Bedeutung und Therapierelevanz
CRP ist ein fundamentaler Parameter in der Diagnostik und Überwachung von Krankheiten.
- Diagnostik: Screening auf akute und chronische Entzündungen sowie bakterielle Infektionen.
- Verlaufskontrolle: Überwachung des Therapieansprechens bei entzündlichen Erkrankungen. Die Normalisierung des CRP-Spiegels kann beispielsweise zur Steuerung der Dauer einer Antibiotikatherapie genutzt werden.
- Risikostratifizierung (hs-CRP): Einschätzung des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson.
Besonderheiten
Es ist wichtig zu beachten, dass leicht erhöhte CRP-Werte auch bei Adipositas, Rauchen, in der Schwangerschaft oder nach intensiver körperlicher Aktivität auftreten können. Die Interpretation muss daher immer im gesamten klinischen Kontext erfolgen.