🟠 Claudicatio intermittens

MindMap Claudicatio intermittens (pAVK): Prüfungswissen für Medizinstudium & Ärzte. Pathophysiologie, Diagnose, Therapie. Fokus auf das Wesentliche.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Claudicatio intermittens (Schaufensterkrankheit)

Die Claudicatio intermittens, umgangssprachlich als "Schaufensterkrankheit" bekannt, ist das Leitsymptom der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) im Stadium II. Der Begriff hat eine doppelte Bedeutung und beschreibt sowohl das Symptom selbst als auch das Krankheitsstadium.

Definition und Bedeutung

Der Begriff Claudicatio intermittens wird in der Medizin für zwei Aspekte verwendet:

  • Als Symptom: Es handelt sich um einen belastungsabhängigen, krampfartigen Ischämieschmerz in der Muskulatur, der in Ruhe wieder vollständig nachlässt. Der Schmerz tritt typischerweise distal der arteriellen Engstelle (Stenose) auf.
  • Als Stadium: Es bezeichnet das klinische Stadium II der pAVK nach der Fontaine-Klassifikation, welches durch das Auftreten dieser belastungsabhängigen Schmerzen charakterisiert ist.

Klassifikation nach Fontaine (Stadium II)

Das Stadium II der pAVK, das Stadium der Claudicatio intermittens, wird anhand der Gehstrecke, die ein Patient schmerzfrei zurücklegen kann, weiter unterteilt. Diese Einteilung ist entscheidend für die Therapieplanung.

  • Stadium IIa: Die beschwerdefreie Gehstrecke beträgt mehr als 200 Meter. Dies wird als leichte Claudicatio intermittens eingestuft.
  • Stadium IIb: Die beschwerdefreie Gehstrecke liegt unter 200 Metern. Dies kennzeichnet eine mäßige bis schwere Claudicatio intermittens und erfordert oft eine intensivere Behandlung.

Symptomatik und Lokalisation

Die Schmerzlokalisation gibt Hinweise auf die Höhe des Gefäßverschlusses:

  • Beckentyp (A. iliaca): Schmerzen im Gesäß und Oberschenkel.
  • Oberschenkeltyp (A. femoralis): Schmerzen in der Wade (häufigste Lokalisation).
  • Unterschenkeltyp: Schmerzen im Fußbereich.

Der Name "Schaufensterkrankheit" beschreibt bildlich das Verhalten der Betroffenen, die aufgrund der Schmerzen beim Gehen häufig stehen bleiben müssen und dies durch das Betrachten von Schaufenstern zu kaschieren versuchen.

Diagnostik und Differenzialdiagnosen

Zur Diagnosesicherung werden neben der Anamnese und der klinischen Untersuchung (Pulsstatus, Lagerungsprobe nach Ratschow) spezifische Tests eingesetzt. Der Knöchel-Arm-Index (ABI) ist der wichtigste Test zur Bestätigung der pAVK; ein Wert unter 0,9 gilt als pathologisch. Ein standardisierter Gehtest auf dem Laufband dient der objektiven Messung der Gehstrecke. Wichtige Differenzialdiagnosen, die von der vaskulären Claudicatio abgegrenzt werden müssen, sind unter anderem die spinale Claudicatio (bei Spinalkanalstenose) und die arthrogene Claudicatio (bei Arthrose der Hüft- oder Kniegelenke).