🔵 Chondrokalzinose (Pseudogicht)
Chondrokalzinose (Pseudogicht) Mindmap: Essentielle Infos für Medizinstudium & Prüfung. Ursachen, Diagnose, Therapie kompakt aufbereitet.
Chondrokalzinose (Pseudogicht)
Die Chondrokalzinose, oft auch als Pseudogicht bezeichnet, ist eine Form der Kristallarthropathie. Sie ist durch die charakteristische Ablagerung von Calciumpyrophosphat-Dihydrat-Kristallen (CPPD) im Gelenkknorpel sowie in umliegenden (periartikulären) Geweben definiert.
Ätiologie
Die Erkrankung tritt meist primär bzw. idiopathisch auf, also ohne erkennbare Ursache. Es gibt jedoch auch sekundäre Formen, die als Folge anderer Grunderkrankungen entstehen. Zu den wichtigsten assoziierten Erkrankungen gehören:
- Hyperparathyreoidismus
- Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
- Hypomagnesiämie (Magnesiummangel)
- Hypophosphatasie
Symptomatik
Viele Betroffene bleiben lange Zeit asymptomatisch. Wenn Symptome auftreten, unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Verläufen:
- Akuter Pseudogichtanfall: Dieser äußert sich durch eine plötzliche, sehr schmerzhafte Monarthritis (Entzündung eines einzelnen Gelenks). Am häufigsten ist das Kniegelenk betroffen, aber auch Hand-, Schulter- oder Sprunggelenke können involviert sein.
- Chronische CPPD-Arthropathie: Der chronische Verlauf ähnelt klinisch stark einer Arthrose mit fortschreitenden Gelenkschmerzen und Funktionseinschränkungen.
Diagnostik
Die Diagnose der Chondrokalzinose stützt sich auf zwei wesentliche Säulen: die Gelenkpunktion und bildgebende Verfahren.
- Gelenkpunktion: Der Goldstandard zur Sicherung der Diagnose ist die Gelenkpunktion mit anschließender Analyse der Synovialflüssigkeit. Entscheidend ist der mikroskopische Nachweis von Calciumpyrophosphat-Kristallen. Diese zeigen unter polarisiertem Licht eine charakteristische positive Doppelbrechung.
- Röntgen: Im Röntgenbild können typische Veränderungen sichtbar werden. Besonders aussagekräftig sind feine, lineare Verkalkungen, die direkt im hyalinen Gelenkknorpel (Chondrokalzinose) sichtbar sind. Diese finden sich häufig im Knie- oder Handgelenk.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der klinischen Manifestation.
- Akuter Anfall: Zur Linderung der akuten Symptome werden nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), Colchicin oder eine intraartikuläre Injektion von Glukokortikoiden eingesetzt.
- Chronischer Verlauf: Bei der chronischen Form steht die Behandlung der eventuell zugrundeliegenden Erkrankung im Vordergrund. Die symptomatische Therapie orientiert sich an den Behandlungsprinzipien der Arthrose.