⭕ • Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)

Cholezystitis: Visuelle MindMap für Medizinstudenten & Ärzte. Wichtigstes zu Patho, Klinik, Dia & Therapie der Gallenblasenentzündung zur Prüfung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Cholezystitis (Gallenblasenentzündung): Ursachen, Symptome und Therapie

Die Cholezystitis, umgangssprachlich als Gallenblasenentzündung bekannt, ist eine akute oder chronische Entzündung der Gallenblase. Sie stellt eine häufige und ernstzunehmende Erkrankung des Verdauungstraktes dar.

Ätiologie (Ursachen)

Akute Cholezystitis

Die Ursachen einer akuten Gallenblasenentzündung sind klar definiert:

  • Kalkulöse Cholezystitis (ca. 90 % der Fälle): Die mit Abstand häufigste Ursache ist eine Cholezystolithiasis, also das Vorhandensein von Gallensteinen, die den Abfluss der Galle blockieren.
  • Akalkulöse Cholezystitis (selten): In selteneren Fällen tritt die Entzündung ohne Gallensteine auf. Auslöser können eine sogenannte "Stressgallenblase" bei schweren Allgemeinerkrankungen, nach Operationen oder bei parenteraler Ernährung sein, die zu einer Durchblutungsstörung (Cholestase) und gestörten Entleerung der Gallenblase führen.

Chronische Cholezystitis

Eine chronische Gallenblasenentzündung entwickelt sich typischerweise als Folge von wiederkehrenden (rezidivierenden) akuten Entzündungsschüben. Dies kann zu narbigen Veränderungen der Gallenblasenwand führen.

Symptomatik

Akute Cholezystitis

Die akute Form äußert sich durch charakteristische und oft heftige Symptome:

  • Leitsymptom: Plötzlich einsetzende, starke und anhaltende Schmerzen im rechten Oberbauch. Der Schmerz kann in die rechte Schulter ausstrahlen.
  • Allgemeinsymptome: Fieber, Übelkeit und Erbrechen sind häufige Begleiterscheinungen.
  • Klinische Zeichen: Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich oft eine Abwehrspannung im Bauchraum und ein positives Murphy-Zeichen (Schmerzverstärkung bei Druck auf die Gallenblasenregion während der Einatmung).

Chronische Cholezystitis

Die chronische Form verläuft oft unauffälliger. Viele Betroffene sind lange Zeit asymptomatisch oder klagen lediglich über unspezifische dyspeptische Beschwerden wie Völlegefühl oder Unverträglichkeit nach dem Verzehr von fettreichen Speisen.

Diagnostik

Akute Cholezystitis

Zur Sicherung der Diagnose werden mehrere Verfahren kombiniert:

  • Klinische Untersuchung: Das positive Murphy-Zeichen ist ein starker klinischer Hinweis.
  • Labordiagnostik: Im Blutbild zeigen sich erhöhte Entzündungsparameter wie CRP und Leukozyten. Oft sind auch die Cholestase-Parameter (γ-GT, AP) erhöht, was auf einen Gallestau hindeutet.
  • Abdomensonografie (Ultraschall): Dies ist die wichtigste Untersuchung. Typische Befunde sind eine verdickte, oft dreischichtige Gallenblasenwand (> 3-4 mm), Flüssigkeit um die Gallenblase (pericholezystisches Ödem) und ein sonografisch auslösbares Murphy-Zeichen. Meist können auch die ursächlichen Gallensteine nachgewiesen werden.
  • CT / MRT: Diese bildgebenden Verfahren kommen bei unklaren Befunden oder zum Nachweis von Komplikationen zum Einsatz.

Chronische Cholezystitis

Bei der chronischen Form sind die Entzündungswerte im Labor meist normal. Im Ultraschall kann eine verkleinerte, narbig veränderte Gallenblase (Schrumpfgallenblase) sichtbar sein.

Therapie

Akute Cholezystitis

Die Behandlung erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt und umfasst mehrere Maßnahmen:

  • Nahrungskarenz und intravenöse Flüssigkeitsgabe.
  • Analgesie: Schmerztherapie mit krampflösenden und schmerzstillenden Medikamenten (z.B. Metamizol, Pethidin).
  • Antibiose: Systemische Gabe von gallengängigen Antibiotika (z.B. Ceftriaxon), um bakterielle Infektionen zu bekämpfen.
  • Cholezystektomie: Die operative Entfernung der Gallenblase ist die definitive Therapie. Sie sollte bei einer akuten Entzündung frühzeitig, idealerweise innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach Aufnahme, laparoskopisch ("Schlüsselloch-Chirurgie") erfolgen.

Chronische Cholezystitis

Auch bei der chronischen Form ist die Cholezystektomie die Therapie der Wahl, um zukünftige akute Schübe und Komplikationen zu verhindern.

Komplikationen

Ohne adäquate Behandlung kann eine Cholezystitis zu schwerwiegenden Komplikationen führen:

  • Gallenblasenperforation: Ein Durchbruch der Gallenblasenwand kann zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung (gallige Peritonitis) führen.
  • Gallenblasenempyem: Eine Ansammlung von Eiter in der Gallenblase, die das Risiko einer Sepsis (Blutvergiftung) birgt.
  • Schrumpfgallenblase: Eine Folge der chronischen Entzündung, bei der die Gallenblase ihre Funktion verliert.
  • Porzellangallenblase: Eine narbig geschrumpfte Gallenblase mit Kalkeinlagerungen in der Wand. Dieser Zustand gilt als Präkanzerose, da er das Risiko für die Entwicklung eines Gallenblasenkarzinoms deutlich erhöht.