🔵 Bronchospasmolysetest / Reversibilitätstest / Broncholyse
Bronchospasmolysetest (Reversibilitätstest) MindMap: Das Wichtigste für effiziente Prüfung im Medizinstudium. Kompakt für Ärzte & Studenten.
Bronchospasmolysetest (Reversibilitätstest)
Der Bronchospasmolysetest, auch als Reversibilitätstest oder im klinischen Jargon kurz als Broncholyse bezeichnet, ist ein zentraler pharmakologischer Test in der Lungenfunktionsdiagnostik. Er dient der Differenzierung von obstruktiven Atemwegserkrankungen.
Indikationen
Ein Bronchospasmolysetest wird bei jeder Erstdiagnose einer bronchialen Obstruktion bzw. einer obstruktiven Ventilationsstörung durchgeführt. Ziel ist es festzustellen, ob die Verengung der Atemwege (Obstruktion) reversibel, also umkehrbar, ist. Alternativ kann die Reversibilität auch durch eine mindestens 14-tägige Gabe von oralen Kortikosteroiden überprüft werden.
Verfahren
Der Testablauf ist standardisiert und erfolgt in zwei Schritten:
- 1. Medikamentengabe: Der Patient inhaliert ein schnellwirksames β2-Sympathomimetikum, in der Regel Salbutamol, um die Bronchien zu erweitern.
- 2. Kontrollmessung: Nach einer Einwirkzeit von circa 15 Minuten wird die Lungenfunktion, insbesondere die Einsekundenkapazität (FEV1), erneut gemessen und mit dem Ausgangswert vor der Medikamentengabe verglichen.
Befunde und Interpretation
Die Auswertung der Messergebnisse ist entscheidend für die Diagnose:
- Reversible Obstruktion: Ein Anstieg der FEV1 um ≥ 200 ml und gleichzeitig um ≥ 12 % vom Ausgangswert beweist eine signifikante Reversibilität. Ein solcher Befund ist charakteristisch für ein Asthma bronchiale.
- Irreversible Obstruktion: Zeigt sich nach der Broncholyse keine oder nur eine geringfügige Verbesserung der FEV1-Werte, liegt eine irreversible (oder nur gering reversible) Obstruktion vor. Dies ist ein typisches Kennzeichen der COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung).