🟡 Blickdeviation (Blickwendung), Herdblick, Deviatión conjugée

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KI-generierte Zusammenfassung:

Konjugierte Blickdeviation (Blickwendung, Herdblick)

Die konjugierte Blickdeviation, auch als Herdblick, Déviation conjugée, Prevost-Zeichen oder Blickversion bezeichnet, ist eine Störung der Augenbewegungen, bei der beide Augen unwillkürlich und gleichsinnig (konjugiert) in eine Richtung abweichen. Dieses Symptom ist ein wichtiges fokal-neurologisches Zeichen, das auf die Lokalisation einer Hirnschädigung hinweisen kann, insbesondere im Kontext eines Schlaganfalls.

Blickrichtung und klinische Bedeutung

Die Richtung der Blickwendung gibt entscheidende Hinweise auf die Ursache und den Ort der Läsion im Gehirn:

  • Blick zum Läsionsherd (ipsiversiv)

    Dies ist die klassische Ausprägung des sogenannten Herdblicks. Die Augen des Patienten weichen zur Seite der Hirnschädigung ab.

    • Merksatz: "Der Kranke schaut seinen Herd an."
    • Ursache: Dieser Zustand wird durch eine destruktive Läsion bzw. Schädigung des frontalen Augenfeldes verursacht. Eine typische Ursache ist ein ausgedehnter Mediainfarkt, also ein großer Schlaganfall im Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media.
  • Blick vom Läsionsherd weg (kontraversiv)

    In diesem Fall weichen die Augen zur Gegenseite der Läsion ab. Dies deutet auf andere Ursachen hin:

    • Reizung des frontalen Augenfeldes: Tritt typischerweise im Rahmen eines fokalen epileptischen Anfalls auf.
    • Schädigung im Hirnstamm: Eine Läsion in der paramedianen pontinen Formatio reticularis (PPRF), beispielsweise durch einen Pons-Infarkt, kann ebenfalls eine Blickwendung zur Gegenseite verursachen.

Begleitsymptome und Abgrenzung

Zusätzlich zur Blickdeviation kann eine gleichseitige Kopfwendung in Blickrichtung auftreten. Es ist wichtig, die konjugierte Blickdeviation von nicht-konjugierten Störungen (z.B. Strabismus/Schielen) abzugrenzen, die auf eine Beeinträchtigung der direkten Augenmuskelsteuerung (Okulomotorik) hindeuten.