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🟡 • Blasenkarzinom / Harnblasenkarzinom / Urothelkarzinom

Blasenkarzinom (Urothelkarzinom) Mindmap: Das Wichtigste für Mediziner zur Prüfung. Ätiologie, Diagnose, Therapie kompakt lernen.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition des Blasenkarzinoms

Das Blasenkarzinom, auch als Harnblasenkarzinom oder Urothelkarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Tumorerkrankung (maligne Neoplasie), die von der Schleimhaut (Urothel) der Harnblase ausgeht.

Ätiologie und Risikofaktoren

Die Entstehung eines Urothelkarzinoms wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

Symptome und klinische Anzeichen

Das Leitsymptom des Blasenkarzinoms ist die schmerzlose Makrohämaturie (sichtbares Blut im Urin). Dieses Symptom begründet immer den Verdacht auf ein Blasenkarzinom, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Bei fortgeschrittenen, invasiven Tumoren können weitere Symptome hinzukommen:

Diagnostisches Vorgehen

Bei Verdacht auf ein Blasenkarzinom umfasst die Diagnostik mehrere Schritte, um den Tumor zu sichern und sein Stadium zu bestimmen.

Apparative Diagnostik

Die Standarduntersuchung zur Abklärung ist die (Uretero-)Zystoskopie (Blasenspiegelung). Sie ermöglicht die direkte visuelle Beurteilung der Blasenschleimhaut und die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).

Die transurethrale Resektion der Blase (TUR-B) ist ein zentraler Eingriff, der sowohl diagnostischen (Gewinnung von Material zur histopathologischen Untersuchung) als auch therapeutischen Zwecken (Entfernung oberflächlicher Tumoren) dient.

Die weitere Bildgebung richtet sich nach dem Invasionsstatus:

Labordiagnostik

Eine Urinanalyse (Urinstatus, Urinzytologie) und die Bestimmung des Serumkreatinins (zur Beurteilung der Nierenfunktion) gehören zur Basisdiagnostik.

Einteilung und Staging

Die Einteilung des Blasenkarzinoms erfolgt nach der international anerkannten TNM-Klassifikation, die für die Therapieentscheidung und Prognose entscheidend ist.

TNM-Klassifikation

Zusätzlich wird das histopathologische Grading (z.B. Low-Grade/High-Grade) beurteilt, das die Aggressivität des Tumors beschreibt und von hoher therapeutischer Relevanz ist.

Therapiestrategien

Die Behandlung des Blasenkarzinoms ist streng stadienabhängig und richtet sich nach der TNM-Klassifikation und dem Grading.

Nicht-muskelinvasives Blasenkarzinom (NMIBC)

Die primäre Therapie ist die transurethrale Resektion des Blasentumors (TUR-B). Um das hohe Rezidivrisiko zu senken, schließt sich oft eine intravesikale Instillationsbehandlung an. Dabei werden Chemotherapeutika (z.B. Mitomycin C) oder Immuntherapeutika (BCG) direkt in die Blase eingebracht.

Muskelinvasives Blasenkarzinom (MIBC)

Bei Tumoren, die in die Muskelschicht eingewachsen sind (ab Stadium T2), ist die Standardtherapie die radikale Zystektomie (vollständige Entfernung der Harnblase) in Kombination mit einer pelvinen Lymphadenektomie (Entfernung der regionalen Lymphknoten). Nach der Entfernung der Blase ist eine operative Harnableitung erforderlich, z.B. durch eine Neoblase aus Darmanteilen oder ein Urostoma.

Metastasiertes Blasenkarzinom

Im metastasierten Stadium steht eine systemische Chemotherapie (meist Cisplatin-basiert) im Vordergrund. Palliative Maßnahmen wie eine Strahlentherapie bei Knochenmetastasen können zur Symptomkontrolle eingesetzt werden.

Prognose

Die Prognose hängt entscheidend vom Tumorstadium bei Diagnosestellung ab. Die 5-Jahres-Überlebensraten sind wie folgt:

Komplikationen und Metastasierung

Das Blasenkarzinom metastasiert vorrangig lymphogen in die regionalen Lymphknoten. Eine hämatogene Streuung erfolgt typischerweise in folgende Organe:

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