Definition und Terminologie der bildgebenden Verfahren
Bildgebende Verfahren, auch als Bildgebung oder bildgebende Diagnostik bezeichnet, sind diagnostische Methoden, die Bilder der Anatomie sowie von inneren Organen und Strukturen des Körpers erzeugen. Sie sind ein fundamentaler Bestandteil der modernen medizinischen Diagnostik.
Klassifikation der bildgebenden Verfahren
Die Verfahren lassen sich primär danach einteilen, ob sie ionisierende Strahlung verwenden oder nicht. Diese Unterscheidung ist entscheidend für die Indikationsstellung und die Aufklärung des Patienten.
Verfahren ohne ionisierende Strahlung
Diese Methoden gelten als besonders schonend und sind oft die erste Wahl, insbesondere bei Kindern oder Schwangeren.
- Sonografie (Ultraschall): Nutzt Schallwellen zur Bilderzeugung.
- Magnetresonanztomografie (MRT): Verwendet starke Magnetfelder und Radiowellen.
Verfahren mit ionisierender Strahlung
Diese Verfahren nutzen Röntgen- oder Gammastrahlung. Ihre Anwendung erfordert eine strenge Indikationsstellung, um die Strahlenbelastung zu minimieren.
- Radiologische Verfahren:
- Röntgen: Erzeugt zweidimensionale Schattenbilder.
- Computertomografie (CT): Erstellt detaillierte Schnittbilder des Körpers.
- Nuklearmedizinische Verfahren:
- Szintigrafie: Visualisiert die Funktion von Organen durch die Verteilung schwach radioaktiver Substanzen.
- Positronen-Emissions-Tomografie (PET): Ein funktionelles Bildgebungsverfahren, das Stoffwechselprozesse sichtbar macht.
Weitere bildgebende Methoden
Die Endoskopie, die sichtbares Licht verwendet, wird ebenfalls zu den bildgebenden Verfahren gezählt, um das Innere von Hohlorganen zu untersuchen.
Abgrenzung
Wichtig ist die Abgrenzung zu elektrophysiologischen Untersuchungen wie dem EKG (Elektrokardiogramm) oder EEG (Elektroenzephalogramm), die elektrische Potenziale messen und nicht zu den bildgebenden Verfahren im engeren Sinne gehören.
Fachsprachliche Anwendung und Syntax
Die korrekte Kommunikation und Anforderung von bildgebenden Verfahren ist im klinischen Alltag essenziell.
Terminologie und Genus
Die korrekte Verwendung der Artikel ist wichtig:
- der Ultraschall
- die Sonografie (Umgangssprachlich oft: das Sono)
- das Röntgen / Röntgenbild
- die Computertomografie (CT)
- die Magnetresonanztomografie (MRT)
Anforderung und Indikationsstellung
Die Anforderung einer Untersuchung erfolgt oft zur Bestätigung oder zum Ausschluss einer Verdachtsdiagnose. Typische Formulierungen sind:
- "Wegen des Verdachts auf [Verdachtsdiagnose] möchte ich eine Sonografie des Abdomens veranlassen."
- "Mit einem CT des Thorax lässt sich der Verdacht auf [Verdachtsdiagnose] bestätigen oder ausschließen."
- "Um [Organ/Region] genauer zu beurteilen, wird ein MRT durchgeführt."
Spezifizierung der Lokalisation
Die zu untersuchende Körperregion wird in der Regel mit dem Genitiv angegeben:
- Sonografie des Abdomens (des Bauches)
- CT des Thorax (des Brustkorbs)
- MRT des Kopfes
- Röntgen der Lunge